Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) kann nach eigenen Angaben für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen fast keine humanitäre Hilfe mehr leisten. „Es ist ein Tropfen auf den heißen Stein“, sagte Martin Frick, Leiter des Berliner Büros des Programms, am Sonntag in Dubai, wo es ein Warenlager, einen Global Hub, für die Gaza-Hilfe betreibt. Während der israelischen Angriffe seit dem 7. Oktober erreichten nur etwa 1800 Lastwagen den Gazastreifen. „Zu Friedenszeiten waren das 10.000 pro Monat“, sagte er.
Nun fehle im Gazastreifen seit Wochen alles Wesentliche, so Frick weiter: Lebensmittel, Wasser, Medikamente, medizinische Betreuung. „Es ist wirklich eine humanitäre Katastrophe, was sich da abspielt. Und wenn das so weitergeht, ist natürlich Hunger eine der größten Gefahren.“
Momentan bekomme man noch Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen, aber die Güter zu verteilen sei enorm schwierig. „Und ich erinnere mich auch daran, dass wir über 100 Kolleginnen und Kollegen bereits verloren haben in diesem Krieg.“
Stromausfälle beeinträchtigen Kommunikation für Hilfskräfte
Auch gebe es Schwierigkeiten mit der Kommunikation vor Ort. „Wenn der Strom ausfällt, fällt ja auch die mobile Kommunikation aus. Ich kann nur sagen, dass die Menschen, die für uns arbeiten, im Gazastreifen wirklich unter Einsatz ihres Lebens Lebensmittel dort verteilen.“
Das UN-Ernährungsprogramm liefert nach seinen Worten zurzeit vor allem Dinge, die man sofort essen kann - etwa Energieriegel oder Dosenfisch. „Denn es macht keinen Sinn, Lebensmittel zu liefern, die erst gekocht werden müssen in einem Gebiet, in dem überhaupt kein Treibstoff mehr zur Verfügung steht.“