Nach fast sechs Monaten israelischer Angriffe auf den Gazastreifen hat die Kinderhilfsorganisation Save the Children die verheerenden Folgen für rund eine Million Kinder angeprangert. „Wir schulden den Kindern in Gaza die Achtung ihrer Rechte und eine menschenwürdige Zukunft“, erklärte der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, Florian Westphal, am Donnerstag. „Doch im Moment ist meine große Sorge, dass sie gar keine Zukunft haben.“
Die Zahlen aus dem abgeriegelten Küstengebiet seien zwar schwer überprüfbar. Doch jedes Kind, das in diesem Krieg „getötet, verstümmelt oder verletzt wird, ist ein Kind zu viel“, führte Westphal aus.
Israelischer Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.
Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels. Zudem herrscht eine akute Hunger-Krise, die Hungertote fordert.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 33.037 Menschen getötet und 75.668 weitere verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.