Palästina hat wenige Tage vor dem Start der Olympischen Spiele in Paris eindringlich einen Ausschluss der israelischen Mannschaft gefordert. Wie das Nationale Olympische Komitee der Palästinenser mitteilte, sei ein entsprechender Brief an IOC-Präsident Thomas Bach gesendet worden. Darin wirft das NOK Palästinas Israel angesichts des Gaza-Krieges eine „systematische und anhaltende Verletzung der olympischen Charta“ vor.
So würden die Bombardierungen des belagerten Gazastreifens eine Verletzung des olympischen Waffenstillstands darstellen. Dabei seien bislang 400 palästinensische Athleten getötet sowie zahlreiche Sportstätten zerstört worden, hieß es weiter. An den Spielen von Paris nehmen acht palästinensische Athletinnen und Athleten teil. In seiner Erklärung verwies das Komitee zudem auf das jüngste Gutachten des obersten UN-Gerichts, das die israelische Besetzung der palästinensischen Gebiete für illegal erklärt.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 38.900 Menschen getötet und mehr als doppelt so viele verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Todesopfer handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.