Im Libanon kommt es nach dortigen Angaben zu schweren Gefechten zwischen Kämpfern der Hisbollah-Miliz und israelischen Bodentruppen. Israels Soldaten durchkämmen das Grenzgebiet um Kafr Kila, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete. Israels Armee greife in der Gegend mit Artillerie, Panzern und Kampfflugzeugen an. Die Truppen sprengten Dutzende Häuser im Raum Aitarun und Jarun, wie die dpa aus Sicherheitskreisen erfuhr.
Israels Angriffe vor allem im Süden des Landes, etwa im Raum Bint Dschubail und Nabatija, gingen in der Nacht und am Morgen weiter. Schwere Kämpfe hätten sich auch in Mardschajun nördlich von Udaissa abgespielt, berichtete NNA weiter.
Seit Ende September meldeten die Behörden im Libanon mehr als 2.600 Tote und rund 12.400 Verletzte. Demnach befinden sich 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht. Nach offiziellen Angaben sind durch die israelischen Angriffe inzwischen mehr als 160 Sanitäter getötet und 270 weitere verletzt worden. Die Weltgemeinschaft müsse diese „Kriegsverbrechen“ stoppen, fordert das libanesische Gesundheitsministerium.
Israelische Angriffe auf den Libanon
Die israelische Armee führt seit Wochen auch massive Luftangriffe auf den Libanon durch. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hisbollah, doch es wurden bereits Hunderte Zivilisten getötet.
Seit Beginn des israelischen Vernichtungskrieges in Gaza unterstützt die Hisbollah-Miliz den Widerstandskampf der Palästinenser. Es kommt immer wieder zu Gefechten in der libanesisch-israelischen Grenzregion.
Der Konflikt hatte sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen am 17. und 18. September wurden nach libanesischen Angaben mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Rund 3000 Personen wurden demnach verletzt. Am 27. September ermordete Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut und marschierte am 1. Oktober in den Süden Libanons ein.