Tausende Gebäude sind einem Medienbericht zufolge in libanesischen Grenzorten durch israelische Angriffe beschädigt oder zerstört worden. Im Grenzgebiet seien mindestens 5.858 Gebäude betroffen, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf eigene Analysen von Satellitenbildern und Videomaterial. Betroffen seien fast ein Viertel aller Gebäude in 25 Orten entlang der Grenze zu Israel.
Der Großteil der Schäden - etwa 80 Prozent - sei seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Südlibanon Anfang Oktober entstanden. Seitdem verdoppele sich das Ausmaß der Zerstörung etwa alle zwei Wochen.
Ausgewertetes Videomaterial zeige zudem mehr als ein Dutzend kontrollierte Sprengungen des israelischen Militärs. Dabei seien mindestens neun religiöse Stätten beschädigt oder zerstört wurden.
Libanesischen Medienberichten zufolge führten israelische Streitkräfte am Donnerstag schwere Luftangriffe auf die ostlibanesische Stadt Baalbek und die umliegenden Dörfer durch. Allein in der Region Baalbek wurden demnach 528 Todesopfer gemeldet. Mehr als 1000 Menschen sollen verletzt worden sein. Römische Tempelanlagen in Baalbek zählen zum Unesco-Weltkulturerbe.
Israelische Angriffe auf den Libanon
Die israelische Armee führt seit Wochen massive Luftangriffe auf den Libanon durch. Erklärtes Ziel ist die Zerschlagung der Hisbollah-Miliz, doch es werden zahlreiche Wohngebiete getroffen. Seit Ende September meldeten die Behörden im Libanon rund 2.900 Tote und mehr als 13.000 Verletzte. Demnach befinden sich 1,3 Millionen Menschen auf der Flucht vor der israelischen Aggression.
Der Konflikt hatte sich deutlich zugespitzt, nachdem hunderte mutmaßlich von Israel präparierte Pager und Walkie-Talkies im Libanon gleichzeitig explodierten. Bei den in zwei Wellen erfolgten Explosionen am 17. und 18. September wurden nach libanesischen Angaben mindestens 37 Menschen getötet, darunter auch Kinder. Rund 3000 Personen wurden demnach verletzt. Am 27. September ermordete Israel den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut und marschierte am 1. Oktober in den Süden Libanons ein.