Mit einer Woche Verspätung ist Israels größtes Erdgas-Feld in Betrieb genommen worden. Eine Sprecherin des israelischen Unternehmens Delek bestätigte den Produktionsbeginn auf der Bohranlage mit Plattform zehn Kilometer vor Israels Küste. Es handelt sich um das größte Energieprojekt der Landesgeschichte. Schon kurz nach Förderbeginn in dem Komplex mit dem Namen Leviathan soll Gas nach Ägypten und Jordanien exportiert werden. Die Produktion sollte eigentlich am Dienstag vor einer Woche beginnen, wurde jedoch wegen Bedenken des Umweltministeriums aufgeschoben. Nach einer Prüfung gab das Ministerium schließlich grünes Licht und teilte mit, es sei keine gesundheitliche Gefährdung der Küstenbewohner zu befürchten. Unter ihnen hatte es Unmut gegen das Projekt gegeben. Das Erdgasfeld liegt rund 130 Kilometer westlich der Hafenstadt Haifa in etwa 1700 Metern Meerestiefe. Teilhaber sind neben dem US-Unternehmen Noble Energy die israelischen Unternehmen Delek und Ratio Oil Exploration. Die privat finanzierte Entwicklung des Projekts kostete bislang mehr als 13 Milliarden Schekel (3,4 Milliarden Euro). Israel verfügt über weitere Erdgasfelder, die Produktion aus dem Tamar-Feld beispielsweise hatte bereits 2013 begonnen. Mit dem Erdgas will sich das kleine Land, das in der Region viele Feinde hat, seine Energieunabhängigkeit sichern. Es soll Israel außerdem den Kohleausstieg ermöglichen und das Land zum Energie-Exporteur machen. Davon erhofft sich der jüdische Staat auch bessere Beziehungen zu seinen Nachbarn. Über eine Pipeline will Israel außerdem von 2025 an Gas nach Europa liefern.
dpa
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