In einem Bundesstaat im Süden Indiens sind Auseinandersetzungen um ein Kopftuch-Verbot in Klassenzimmern eskaliert. Ab Mittwoch bleiben die meisten Schulen im Bundesstaat Karnataka bis Ende der Woche geschlossen. Auslöser war eine neue Regel an einigen Schulen, die das Tragen des islamischen Hidschabs in Klassenzimmern verbietet. Vorwiegend muslimische Schülerinnen protestierten dagegen, vorwiegend rechte hinduistische Männer dafür.
Am Dienstag seien Steine geflogen, es habe Brandstiftung gegeben und einige Polizeibeamte hätten Knüppel eingesetzt, berichtete der Fernsehsender NDTV. Die meisten der 1,3 Milliarden Einwohner Indiens sind Hindus, Muslime stellen mit 14 Prozent der Bevölkerung die größte Minderheit.
Kontroverse begann mit viralem Video
Die Kontroverse begann, nachdem kürzlich ein Video viral ging, in dem Schülerinnen mit Hidschab davon abgehalten wurden, in ihr Klassenzimmer zu gehen.
Inzwischen soll sich auch ein Gericht mit den Hidschab-Verboten an den Schulen und deren Verfassungsmäßigkeit auseinandersetzen. In dem betroffenen Bundesstaat Karnataka ist die hindunationalistische Partei BJP an der Macht, die auch die Partei von Premierminister Narendra Modi ist.
Mehr zum Thema: Kopftuchverbot für Lehrerinnen in Österreich „derzeit keine Priorität“
dpa
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