Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bricht am Mittwoch zu einer dreitägigen Reise in die Krisenregion im Nordosten Afrikas auf. Erste Station ist der Kleinstaat Dschibuti am Roten Meer, danach folgen Besuche in Kenia und im Südsudan. In den Gesprächen in Dschibuti soll es nach Angaben des Auswärtigen Amts auch um die Sicherheit der Seewege gehen.
Vor der Ostafrika-Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Sudan-Landesdirektor der Welthungerhilfe, Hashim Bilal, auf die seit Monaten andauernde katastrophale humanitäre Lage im Sudan hingewiesen. Seit dem Ausbruch der Kämpfe im April 2023 seien mehr als 7,4 Millionen Menschen geflohen, sagte Bilal am Dienstag in Nairobi. „Der Sudan ist heute das Land mit den meisten Vertriebenen der Welt, von denen die Hälfte Kinder sind.“ Er warnte, der Konflikt dürfe nicht in Vergessenheit geraten.
Welthungerhilfe bittet um anhaltende Unterstützung
Die Bundesregierung müsse ihre Bemühungen um die Finanzierung des UN-Plans zu humanitärer Hilfe im Sudan fortsetzen und sich „bei anderen Regierungen dafür einsetzen, dass die Krise nicht weiter in Vergessenheit gerät“, sagte Bilal, der seit Mai vergangenen Jahres im Sudan arbeitet. Das Landesbüro der Welthungerhilfe musste aus der zerstörten Hauptstadt Khartum nach Port Sudan umziehen, damit die Arbeit und Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet ist.
Trotz der Herausforderungen durch Unsicherheit, schlechte Verkehrsanbindung, fehlendes Bargeld oder Treibstoffmangel unterstützt die Welthungerhilfe ihren Angaben zufolge mehr als 350.000 Menschen bedürftige Menschen in verschiedenen Regionen des Landes.
Die Vereinten Nationen veranschlagen 2,7 Milliarden Dollar, um in diesem Jahr 14,7 Millionen Menschen im Sudan mit humanitärer Hilfe versorgen zu können.