Im Anschluss an das Fußballspiel des niederländischen Erstligisten Ajax Amsterdam in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv ist es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen israelischen Fans und pro-palästinensischen Demonstranten gekommen. Nach Angaben der Polizei gab es an mehreren Orten im Zentrum der niederländischen Hauptstadt Unruhen. Insgesamt seien am Donnerstagabend 57 Menschen vorläufig festgenommen worden. Ob es dabei auch um Fußballfans ging, sagte die Polizei zunächst nicht. Ajax hatte das Spiel mit 5:0 gewonnen.
Videos, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen, wie Maccabi-Fans eine Welle der Gewalt in den Straßen von Amsterdam auslösten. „Es kursieren viele Videos von israelischen Fußballfans, die in Amsterdam Eigentum zerstören, Polizisten und Passanten angreifen und palästinensische Flaggen herunterreißen“, sagte der Redakteur Max Blumenthal von „The Grayzone News“. Eine virale Aufnahme zeigt, wie Israel-Fans rassistische Parolen skandieren und ihre Unterstützung für Israels Vernichtungskrieg in Gaza bekunden.
Nach Angaben des Amsterdamer TV-Senders AT5 bewarfen pro-palästinensische Demonstranten Maccabi-Fans mit Stühlen. Die mobilen Einsatzkräfte der Polizei hätten die Israelis abgeschirmt und in ihre Hotels begleitet.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will nach Angaben seines Büros nun zwei Flugzeuge schicken, um Maccabi-Anhänger abzuholen.
Zusammenstöße zwischen israelischen Fußball-Fans und Sicherheitskräften
Bereits vor dem Spiel gab es im Zentrum der Stadt Zusammenstöße von israelischen Fußball-Fans und Sicherheitskräften. Dabei wurden nach Polizeiangaben etwa zehn Personen festgenommen wegen Störung der öffentlichen Ordnung und des verbotenen Besitzes von Feuerwerkskörpern.
Auch soll es nahe dem Stadion im Südosten der Stadt vereinzelt Auseinandersetzungen gegeben haben. Etwa 200 Demonstranten versuchten nach Angaben der Polizei, zu der Spielstätte zu gelangen. Zuvor hatte die Stadtverwaltung eine Demonstration direkt vor der Johan-Cruijff-Arena verboten und einen anderen Ort in der Nähe für die Kundgebung bestimmt. Die mobilen Einsatzkräfte hielten die Demonstranten nach Angaben der Polizei aber vom Stadion fern.