Archivbild. Der türkische Verteidigungsministerium in Ankara / Photo: AA (AA)
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Türkiye hat Vorwürfe bezüglich einer Zusammenarbeit mit Israel insbesondere im Verteidigungsbereich vehement zurückgewiesen. Das Land werde nichts tun, was den Palästinensern und ihrer Sache schaden könnte, erklärte das türkische Verteidigungsministerium am Dienstag. „Es ist für die Republik Türkiye, die Palästina immer unterstützt hat, nicht möglich, irgendeine Aktivität durchzuführen oder sich daran zu beteiligen, die den Palästinensern schaden würde“, heißt es in der Erklärung. Türkiye unterhalte keinerlei Aktivitäten mit Israel - weder in Form einer militärischen Ausbildung oder Übung, noch als Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie.

Die Erklärung erfolgte nach Behauptungen einiger Medien, es liege eine Zusammenarbeit vor. Dem Vorwurf nach habe Türkiye Schießpulver, Waffen und Munition nach Israel exportiert, was Türkiye dementiert.

Zudem wies das Zentrum für Bekämpfung von Desinformation der türkischen Kommunikationsdirektion die Medienberichte zurück, nachdem es mehrere Posts in den sozialen Medien untersucht hatte. Nach Angaben des türkischen Statistikinstituts (TURKSTAT) gab es seit Mai 2023 keine Ausfuhren mehr von Gewehren für Sport- und Jagdzwecke nach Israel.

„Es wurde festgestellt, dass versucht wurde, die öffentliche Meinung über die in den Kapitelüberschriften des Zolltarifs aufgeführten und von Privatunternehmen ausgeführten Waren zu manipulieren“, heißt es weiter.

Israelischer Völkermord in Gaza

Am Montag erklärte die führende UN-Rechtsexpertin Francesca Albanese, es gebe „vernünftige Gründe“ für die Feststellung, dass Israel in seinem Krieg im Gazastreifen „mehrere Akte des Völkermords“ begangen hat. Die UN-Sonderberichterstatterin sprach von „ethnischen Säuberungen“. Es gebe klare Hinweise darauf, dass Israel gegen drei der fünf in der UN-Völkermordkonvention aufgeführten Handlungen verstoßen habe.

Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein.

Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Fast zwei Millionen Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. Nun droht aber auch dort an der Grenze zu Ägypten ein Großangriff Israels.

Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 32.000 Menschen getötet und Zehntausende verletzt. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können. Beim Großteil der Getöteten handelt es sich laut örtlichen Berichten um Frauen und Kinder.

Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) befinden sich die dort lebenden 2,4 Millionen Palästinenser am Rande einer Hungersnot.

TRT Deutsch