Die Türkei bereitet zurzeit ein neues Projekt vor, das die freiwillige Rückkehr von etwa einer Million syrischer Flüchtlinge in ihr Land ermöglichen soll. Das erklärte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag. Das Projekt werde mit der Unterstützung nationaler und internationaler Nichtregierungsorganisationen (NGO) zeitnah umgesetzt, so Erdoğan am Rande der Einweihung eines neu errichteten Wohnkomplexes in Idlib im Norden Syriens.
Türkische Armee und Verbündete haben sichere Zonen geschaffen Erdoğan hatte sich anlässlich einer Zeremonie zur Einweihung neuer Häuser für potenzielle Heimkehrer in der syrischen Stadt Idlib per Videoaufnahme zugeschaltet. Der türkische Staatschef erklärte, dass seit Beginn der grenzüberschreitenden Operationen der Türkei im Jahr 2016 rund 500.000 Syrer in sichere Zonen im Norden Syriens zurückgekehrt seien. Er betonte, dass sich die Türkei für den Wiederaufbau Syriens engagiere. In der Region Idlib seien unter türkischer Federführung bisher über 57.000 Häuser gebaut worden. „Insgesamt werden es 100.000 Häuser sein, die dazu beitragen werden, das Leid unserer syrischen Brüder und Schwestern zu lindern“, erklärte Erdoğan. Außerdem sollen in dem Gebiet auch eine Moschee, eine Schule, ein Gesundheitszentrum, eine Bäckerei, eine soziale Einrichtung und ein Spielplatz entstehen.
Autarke Siedlungen sollen Rückkehrern Infrastruktur bieten
Die Projekte entstünden in Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen NGOs sowie mit 13 verschiedenen Gemeinderäten, heißt es aus Ankara. Die autarken Siedlungen sollen die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur für die freiwilligen Rückkehrer bieten.
In Syrien herrscht seit Anfang 2011 ein erbitterter Bürgerkrieg. Der bewaffnete Konflikt nahm seinen Anfang, nachdem das Regime von Baschar al-Assad Proteste für mehr Demokratie blutig niedergeschlagen hatte. Seither wurden nach Schätzungen der Vereinten Nationen hunderttausende Syrer getötet und mehr als zehn Millionen Menschen vertrieben. Die meisten geflüchteten Syrer beherbergt das Nachbarland Türkei.