Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israel aufgefordert, humanitäre Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens über den ägyptischen Grenzübergang Rafah zugänglich zu machen. / Photo: AA (AA)
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israel aufgefordert, humanitäre Hilfe für die Bewohner des Gazastreifens über den ägyptischen Grenzübergang Rafah zugänglich zu machen. In seiner Rede beim jährlichen Wirtschafts- und Geschäftsforum Türkiye-Afrika in Istanbul am Freitag warnte Erdoğan vor einer Eskalation der Spannungen in der Region und verurteilte die israelischen Angriffe auf zivile Ziele in Gaza.

Ankara lehnt israelische Gaza-Blockade ab

Erdoğan erklärte, dass Moscheen, Krankenhäuser und zivile Siedlungen bombardiert werden und er solche Angriffe offen ablehne. Die durch die Blockade bedingte humanitäre Situation in Gaza sei inakzeptabel, sagte er. Die vollständige Blockade habe die Lage verschlechtert und die Region insgesamt verwundbarer gemacht.

Kollektivstrafe für Menschen in Gaza

Das Abschneiden von Strom, Wasser, Treibstoff und Nahrung für 2 Millionen Menschen, die auf einer Fläche von 360 Quadratkilometern in Gaza zusammengepfercht seien, sei eine Verletzung der grundlegendsten Menschenrechte. „Die Menschen im Gaza so kollektiv zu bestrafen, wird das Problem nur vergrößern und mehr Tränen und Leid verursachen”, fügte der türkische Präsident hinzu.

Türkische Hilfeleistungen in Ägypten

Erdoğan erinnerte auch daran, dass Flugzeuge mit türkischer humanitärer Hilfe für die Bewohner von Gaza in Ägypten gelandet seien. „Wir haben heute Morgen ein humanitäres Hilfsflugzeug zum Flughafen Al-Arisch gesandt, das Medikamente, haltbare Lebensmittel, Konserven, Windeln und medizinisches Material enthält.“

Angriffe auf palästinensische Enklave dauern an

Israel setzt derweil seine Angriffe auf den Gazastreifen fort. Das israelische Militär hatte am Freitagmorgen die Menschen in Gaza aufgefordert, den Norden zu verlassen. Laut UN sind dafür 24 Stunden vorgesehen. 1,1 Millionen Palästinenser sind demnach von der Zwangsumsiedelung in dem eng besiedelten Gebiet betroffen.

Erneute Gewalteskalation im Nahost-Konflikt

Der Konflikt zwischen Israel und der im Gaza regierenden Hamas eskalierte am vergangenen Samstag mit der Operation „Al-Aqsa-Flut“ erneut. Die Operation ist nach Hamas-Angaben eine Vergeltung für die zahlreichen Angriffe auf die Al-Aqsa-Moschee in Ost-Jerusalem und die zunehmende Gewalt israelischer Siedler gegenüber Palästinensern.

TRT Deutsch