Türkiye will der NATO und den Verteidigungsministerien der Bündnismitglieder die Radarprotokolle zum „S-300-Vorfall“ mit Griechenland vorlegen. Aus diesen gehe hervor, wie ein griechisches S-300-Raketensystem aus Russland türkische F-16-Jets als Angriffsziele erfasst habe, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Dienstag in Ankara. Der Vorfall soll sich am 23. August im internationalen Luftraum ereignet haben. Athen bestreitet jedoch die Anschuldigungen.
Das Anvisieren von Flugzeugen verbündeter Staaten mit Luftabwehrsystemen wird in den NATO-Einsatzregeln als feindliche Handlung eingestuft. Türkiye beschwerte sich in den vergangenen Monaten wiederholt über „provokative Aktionen“ Griechenlands in der Ägäis-Region.
Laut Angaben aus Ankara verletzten griechische Kampfflugzeuge in diesem Jahr 256 Mal den türkischen Luftraum. 158 Mal wurden demnach türkische Jets bedrängt. In der Ägäis hätten Boote der griechischen Küstenwache 33 Mal die türkischen Hoheitsgewässer verletzt.