Archivbild. 30.06.2020, Bayern, Neubiberg: Verschiedene Lebensmittel liegen in einem Supermarkt in einem Einkaufswagen. / Photo: DPA (dpa)
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Deutschlands oberste Verbraucherschützerin Ramona Pop fordert einen Preisgipfel zu Lebensmittelpreisen. „Es ist nicht mehr nachvollziehbar, warum die Lebensmittelpreise weiter steigen, aber die Energiepreise zum Beispiel wieder sinken“, sagte die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Samstag. „Die Landwirte sagen, bei ihnen kommen die höheren Preise am Ende nicht an, die Logistiker auch.“

Die Hersteller, aber auch der Handel hätten eine sehr große Marktmacht, sagte die Verbraucherschützerin weiter. „Und die Bundesregierung muss genau hinschauen, dass diese Marktmacht nicht ausgenutzt wird.“ An dem Preisgipfel sollten alle wichtigen Akteure teilnehmen: Bundesregierung, Landwirte und Hersteller. „Bei der Preisentwicklung braucht es mehr Transparenz“, mahnte Pop.

„Preise werden nochmal steigen“

Die weitere Entwicklung der Nahrungsmittelpreise sieht sie mit Sorge: „Die Hersteller haben angekündigt, in die nächste Preiserhöhungsrunde zu gehen; die Preise werden also nochmal steigen.“ Lebensmittel seien die „Preistreiber der Inflation“.

Zwar träfe die Inflation alle Verbraucher, besonders schwierig sei es aber für diejenigen mit geringem Einkommen. „Verbraucherinnen und Verbraucher mit niedrigem Einkommen sollten von der Bundesregierung mit einer Einmalzahlung finanziell entlastet werden“, forderte Pop.

Die Inflation in Deutschland hatte sich zuletzt zum Jahresbeginn abgeschwächt und mit 2,9 Prozent den niedrigsten Stand seit Juni 2021 erreicht. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln lag aber mit 3,8 Prozent über der Gesamtteuerung.

TRT Deutsch und Agenturen