Symbolbild: Polizisten bei einer Razzia  (dpa)
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Ermittler gehen seit dem Morgen mit einer großen Aktion in elf Bundesländern gegen mutmaßliche Rechtsextremisten vor. Vier Personen aus dem Umfeld einer Eisenacher Kampfsportgruppe seien festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Mittwoch. Es bestehe der Verdacht der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Bundesweit gebe es 50 Beschuldigte.

Gezielte Gewalt gegen politische Gegner
Zuvor hatten der „Spiegel“ und andere Medien berichtet. Laut Bundesanwaltschaft waren dem Einsatz Ermittlungen seit 2019 vorausgegangen, insbesondere gegen die „Atomwaffen Division“ (AWD), den deutschen Ableger einer in den USA gegründeten rechtsextremistischen Gruppierung.
Bei der Kampfsportgruppe handelt es sich demnach um „Knockout 51“. Die Gruppe habe vom thüringischen Eisenach aus agiert. Bei den Vorwürfen gehe es um Körperverletzung, vor allem gegen Menschen aus der linken Szene, hieß es. Die Beschuldigten sollen versucht haben, mit Kiezstreifen „für Ordnung“ zu sorgen. Außerdem sollen Mitglieder von „Knockout 51“ auch an Protesten gegen die Corona-Maßnahmen teilgenommen haben, um dort Gewalt zu provozieren.

Mögliche Verbindungen zu NPD und „Combat 18“
Von den Durchsuchungen ist den Informationen zufolge auch das „Flieder Volkshaus“ in Eisenach betroffen, in dem sich die Landeszentrale der rechtsextremen NPD befindet. In dem Haus sollen Trainings der Kampfsportgruppe stattgefunden haben.
Auch die Anfang 2020 verbotene rechtsextreme Gruppierung „Combat 18“ ist nach Angaben der Bundesanwaltschaft von den Razzien betroffen sein. Hier gehe es um Verstöße gegen das Vereinigungsverbot.

dpa