Für die Vereinten Nationen arbeitende Experten haben Israel gezielte Angriffe auf Medienschaffende im Gazastreifen attestiert. „Die gezielten Angriffe und die Tötung von Journalisten stellen Kriegsverbrechen dar“, hieß es am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung von fünf unabhängigen Experten. Diese wurden vom Menschenrechtsrat berufen, sprechen aber nicht im Namen des UN-Gremiums.
Die Experten erklärten, dass die Angriffe auf Journalisten „eine bewusste Strategie der israelischen Streitkräfte sind, um kritische Reportagen zu unterdrücken“. Durch „Zugangsbeschränkungen in den Gazastreifen für Journalisten und die schweren Störungen des Internets“ werde zudem das Recht auf Information unterlaufen, kritisierten sie weiter.
Nach UN-Informationen wurden seit Beginn des israelischen Vernichtungskriegs gegen die Palästinenser im Gazastreifen mehr als 120 Journalisten und andere Medienvertreter getötet. Zudem seien dutzende palästinensische Journalisten von israelischen Streitkräften im Gazastreifen festgenommen worden.
Israels Vernichtungskrieg in Gaza
Israel hatte nach dem 7. Oktober die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Lebensmitteln, Treibstoff und Strom gestoppt und zugleich massive Luftangriffe gestartet. Anschließend drangen Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Humanitäre Hilfslieferungen werden von Israel seitdem behindert. Mehr als eine Million Menschen wurden gezwungen, in den Süden zu flüchten. UN-Organisationen bezeichnen die humanitäre Lage vor Ort als katastrophal.
Nach palästinensischen Angaben wurden in Gaza seit dem 7. Oktober mehr als 26.900 Menschen durch die Angriffe Israels getötet. Die Zahl könnte weit höher sein, da noch viele Tote unter den Trümmern liegen und nicht geborgen werden können.