Zwei Drittel aller Beschäftigten im öffentlichen Sektor haben in den vergangenen zwei Jahren Gewalt im Job erlebt. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) hervor, über welche die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Mittwoch berichteten. 58 Prozent der befragten Beschäftigten gaben demnach an, schon einmal beleidigt worden zu sein. Knapp 56 Prozent sagten, sie wurden schon einmal angeschrien. Fast jedem Dritten (30 Prozent) wurde Gewalt angedroht.
Jeder Zwanzigste wurde nicht nur mit einer Waffe bedroht, sondern sogar damit angegriffen. 57 Prozent gaben in der Befragung an, dass die Gewalt in den vergangenen zehn Jahren ihrer Einschätzung nach zugenommen habe.
Für die Erhebung wurden 2000 Beschäftigte des öffentlichen Diensts befragt - unter anderem Mitarbeiter bei Bahn, Post, in Verkehrsbetrieben und der Polizei.
Die Attacken im Job ziehen ihren Aussagen zufolge oft gesundheitliche Folgen nach sich wie Angst und Stress (bei 41,3 Prozent) sowie Schlafstörungen (bei 57,8 Prozent). 30 Prozent werden krankgeschrieben, rund 15 Prozent stationär oder psychotherapeutisch behandelt.
Mehr als jeder Dritte möchte sogar die Arbeitsstelle oder Tätigkeit wechseln. Ein Drittel der Betroffenen meldete ihren Vorgesetzten der Erhebung zufolge noch nicht mal die Übergriffe, da sie nicht mit Unterstützung rechneten.
„Die Beschäftigen im öffentlichen Bereich sind oftmals die Blitzableiter für Versäumnisse der Politik“, kritisierte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack in den Funke-Zeitungen. Die Unzufriedenheit der Bürger hänge oft auch mit dem fehlenden Personal zusammen, monierte sie. Die DGB-Vizechefin forderte zudem, dass alle Übergriffe erfasst werden müssen.
AFP
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