09.05.2022, Thüringen, Erfurt: Georg Maier (l., SPD), Innenminister von Thüringen, und Jens Kehr (r.), Präsident des Thüringer Landeskriminalamts, stellen die Statistik zur politisch motivierten Kriminalität 2021 vor. (dpa)
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Thüringen hat im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 2770 politisch motivierten Straftaten registriert. Das war ein Anstieg um 32 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020, wie das Landesinnenministerium am Montag in Erfurt mitteilte. Innenminister Georg Maier (SPD) begründete den starken Anstieg vor allem mit der Bundestagswahl und den politischen Auseinandersetzungen rund um die Coronamaßnahmen.

Besonders stark nahmen demnach Straftaten zu, die weder dem linken noch dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. Ihre Zahl habe sich von 317 Delikten im Jahr 2020 auf 1017 im Jahr 2021 mehr als verdreifacht, erklärte das Ministerium.

Auffällig ist demnach der Anstieg der politisch motivierten Gewaltdelikte. Nach 92 Fällen im Jahr 2020 wurden für 2021 mit 195 Fällen mehr als doppelt so viele registriert. Auch dies führten die Behörden auf die Auseinandersetzungen rund um die Coronaproteste zurück.

Wie in den vergangenen Jahren wurde die Mehrheit der politisch motivierten Straftaten aus dem rechten Lager begangen (46 Prozent) - insgesamt wurden 1280 rechtsextrem motivierte Delikte verzeichnet. Im Bereich der linksextremistisch motivierten Kriminalität blieb die Zahl der Straftaten mit 443 nahezu konstant. Der Anteil rechtsmotivierter Gewaltkriminalität war mit 60 registrierten Fällen zudem doppelt so hoch wie der Anteil linksmotivierter Gewaltstraftaten mit 29 Fällen.

AFP