Die deutsche Automobilindustrie spielt nach Ansicht eines britischen Thinktanks ein doppeltes Spiel beim Klimaschutz. „Zwischen der grünen Öffentlichkeitsarbeit und dem tatsächlichen Handeln der Unternehmen sehen wir gewaltige Unterschiede“, sagte Ben Youriev von der Organisation InfluenceMap der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Einerseits würden Verbände und Unternehmen klimaneutrale und nachhaltige Mobilität bewerben, andererseits aber bei der EU für schwächere Klimaregeln kämpfen.
InfluenceMap habe in den vergangenen Monaten unter Verweis auf die EU-Informationsfreiheitsverordnung etliche Dokumente zur Lobby-Aktivität der deutschen Autofirmen in Brüssel angefordert und ausgewertet, heißt es in dem „SZ“-Bericht. Eine Schlussfolgerung der Studie lautet demnach: „Die deutschen Autohersteller führen den Kampf für schwächere Klimaregeln an.“ Besonders negativ fielen den Angaben zufolge der Autobauer BMW sowie der Verband der Automobilindustrie (VDA) auf.
Der Thinktank verweist laut „SZ“ auch auf die Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow, wo am Mittwoch zwei dutzend Staaten und sechs große Autohersteller eine gemeinsame Erklärung zum Ende des Verbrennermotors unterzeichneten. Darunter finden sich jedoch weder die Bundesregierung noch die meisten der deutschen Autohersteller. „Wieso unterschreiben sie nicht, wenn Nachhaltigkeit doch ihr Plan ist?“, monierte InfluenceMap.
11 Nov. 2021
Thinktank: Deutsche Autoindustrie treibt „doppeltes Spiel beim Klimaschutz“
Der Thinktank InfluenceMap beschuldigt die deutsche Automobilindustrie, mit grünen PR-Kampagnen ihr Image aufzubessern, gleichzeitig aber mit Lobbyarbeit „den Klimaschutz zu schwächen“. Besonders BMW und der VDA seien dabei negativ aufgefallen.
AFP
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