In Berlin haben am Sonntag mehrere tausend Menschen gegen steigende Mieten in der Hauptstadt protestiert. Der Demonstrationszug startete am Potsdamer Platz im Bezirk Mitte und endete am Nachmittag am Nollendorfplatz in Schöneberg. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden auf rund 2500, die Veranstalter sprachen von „mindestens 10.000 Mieterinnen und Mieter“. Die Demonstration verlief laut Polizei friedlich und „ohne nennenswerte Zwischenfälle“. Die Protestierenden trugen Masken und hielten die Abstände ein.
Zu sehen waren Plakate mit Aufschriften wie „Wohnen ist ein Menschenrecht“ und „Mietenstopp!“. Einige Menschen nahmen auch in Booten auf der Spree an der Demonstration teil. Das veranstaltende Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn hatte mit rund 10.000 Teilnehmenden gerechnet und auf seiner Website dazu aufgerufen, coronakonform mit Maske und Abstand zu demonstrieren.
Die Wut der Demonstrantinnen und Demonstranten richtete sich vor allem gegen die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, den Berliner Mietendeckel zu kippen. Das Gericht hatte dem Land Berlin die dafür nötige Gesetzgebungsbefugnis abgesprochen. Das Bündnis kritisiert, Berlin sei zum „Spielball“ für Spekulanten geworden und fordert unter anderem eine Enteignung der Immobilienkonzerne.
Andere für das Wochenende geplante Kundgebungen in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung waren verboten worden. Die Polizei setzte diese Verbote am Sonntag durch, da sich trotzdem mehrere hundert Menschen eingefunden hatten und dabei meist die Hygieneregeln nicht einhielten.
23 Mai 2021
AFP
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