Die Berliner Moscheegemeinde Spandau hat Gebetsräume zu Unterkünften für Flüchtlinge umfunktioniert. Am Samstag hat die Moschee nach eigenen Angaben in mehreren Räumlichkeiten 48 Schutzsuchende untergebracht. (Facebook / Islamische Gemeinde Spandau)
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Die Yeni-Camii-Moschee in Berlin-Spandau hat ihre Türen für dutzende Flüchtlinge aus der Ukraine geöffnet. Ein Mitglied des Moschee-Vorstands, Kenan Yilar, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag, dass eine Gruppe von überwiegend muslimischen Flüchtlingen lange Zeit am Berliner Hauptbahnhof auf Unterstützung gewartet habe. Daraufhin sei die Moschee über die Gruppe benachrichtigt worden. Laut Demir hat die gemischte Gruppe, die aus muslimischen Ukrainern und weiteren Staatsangehörigen bestehe, am Samstag 20 Stunden an dem Bahnhof gewartet. Schließlich sei die Moschee benachrichtigt worden. Die Gemeinde habe daraufhin Fahrzeuge organisiert und die Menschen in der Moschee untergebracht. Ein weiteres Gemeindemitglied, Dursun Nas, erklärte, die Moschee habe schnell Gebetsräume freigeräumt und dort improvisierte Schlafplätze für die Geflüchteten geschaffen. Nach Angaben von Nas bietet die Moschee aktuell Unterkunft für 48 Flüchtlinge aus der Ukraine, 25 davon Frauen. „Muslimische Verbände und Gruppen bereit, zu helfen“ Nas betonte, dass die Gemeinde sich derzeit mit weiteren Moscheen in Bezug auf Flüchtlinge abstimme. Muslimische Verbände und Gruppen seien bereit zu helfen. „Wenn sie kommen, sind wir bereit, sie alle zu versorgen“, so Nas. Insbesondere für die nicht-europäischen sowie muslimischen Ukraine-Flüchtlinge sei eine Moschee eine gute Unterbringungsmöglichkeit. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine kommen am Berliner Hauptbahnhof täglich zahlreiche Züge mit geflüchteten Menschen aus dem kriegsgeschüttelten Land an. Unter den Geflüchteten befinden sich viele Frauen, Kinder und ältere Menschen. Der Zentralrat der Muslime (ZMD) hatte am Freitag seine Mitglieder und Unterstützer zum Engagement für ukrainische Flüchtlinge aufgerufen. Ähnlich wie in den Jahren 2015 und 2016 solle Geflüchteten mit Unterkunft, Spenden und tatkräftiger Solidarität beigestanden werden.

TRT Deutsch