05.04.2021, Berlin: Jens Spahn (CDU) besucht am Ostermontag das Impfzentrum an der Berliner Messe, um sich über den Fortschritt bei den Impfungen an den Feiertagen zu informieren. (dpa)
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat für weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen im Sommer eine Inzidenz von unter 20 als Ziel erklärt. Im Interview mit der „Bild am Sonntag“ wiederholte er außerdem seine Behauptung, es gehe von Reiserückkehrern insbesondere aus der Türkei und dem Balkan ein großes Infektionsrisiko aus.

Für einen unbeschwerten Sommer müsse die Inzidenz weiter gesenkt werden. „Im vergangenen Sommer lag sie unter 20. Das sollten wir wieder anstreben. Vorsicht und Umsicht gelten weiterhin.“ Man habe zudem aus dem vergangenen Sommer gelernt. Damals hätten die Auslandsreisen, „häufig Verwandtschaftsbesuche in der Türkei und auf dem Balkan“, phasenweise rund 50 Prozent der Neuinfektionen ausgelöst, so der Gesundheitsminister.

„Das müssen wir in diesem Jahr verhindern“, sagte Spahn. Beispielsweise wolle er frühzeitig Vereinbarungen mit der Türkei zu Corona-Tests bei der Ein- und Ausreise schließen.

Spahn wiederholte mit seiner jüngsten Aussage seine Behauptung aus der Weihnachtszeit, dass Reiserückkehrer aus der Türkei, dem Balkan und Osteuropa für viele Neuinfektionen verantwortlich gewesen seien.

„Nach allem, was ich sehe, es finden wieder sehr viele Heimat- und Verwandtschaftsbesuche statt in Osteuropa, Balkan und der Türkei“, hatte er damals im RTL-Interview gesagt. Schon im August sei festgestellt worden, dass dann „gleich noch eine neue Welle, ein neuer Impuls entsteht“.

Auch der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte Anfang Dezember eine ähnliche Behauptung geäußert. Die Corona-Infektionszahlen in Österreich seien durch Reiserückkehrer signifikant angestiegen, die in ihren Herkunftsländern – am Balkan und in der Türkei – den Sommer verbracht hätten. Die Aussagen der beiden Politiker hatten für kontroverse Diskussionen gesorgt.

TRT Deutsch