28.06.2021, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Auto steht in der überfluteten Autounterführung am Österreichischen Platz. (dpa)
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Heftige Gewitter mit Sturmböen und Starkregen haben Menschen in vielen Regionen Deutschlands getroffen. Allein in Stuttgart zählte die Feuerwehr vom Montagabend bis in den frühen Dienstag über 330 Einsätze. Anhaltender Starkregen führte dazu, dass etliche Tunnel in kürzester Zeit mit Wasser vollliefen.
An der Stuttgarter Staatsoper wurden Teile der Dachverkleidung abgedeckt. Zudem stürzten Statuen von ihrem Sockel. „Ich stehe unter dem Dach und werde ganz schön nass“, sagte der Intendant Viktor Schoner der dpa am Montagabend. Die Seitenbühne habe unter Wasser gestanden - teils sei der Regen über die Lampen ins Gebäude geflossen. 250 Gäste seien zur Zeit des Unwetters zu einem Liederabend in der Oper gewesen, niemand sei verletzt worden.

Verschlammte Straßen, überfüllte Keller
Im Kreis Calw waren Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei am Abend schwer beschäftigt. Ein Sprecher der Polizei Pforzheim sprach von überfluteten Straßen, überlaufenden Gullys und Erdrutschen in der Gemeinde Altensteig.
Auch über Rheinland-Pfalz und Teile Hessens zogen teils heftige Unwetter hinweg. In der Vorderpfalz habe es 265 Einsätze aufgrund des Starkregenereignisses binnen kurzer Zeit gegeben, teilte die Feuerwehr am frühen Dienstagmorgen mit. Allein im Stadtgebiet Ludwigshafen waren es demnach 84 Einsätze, Wasser wurde aus Kellern und Wohnungen gepumpt, umgestürzte Bäume wurden beseitigt.
In Koblenz bereitete Starkregen den Einsatzkräften viel Arbeit. Feuerwehr und Polizei waren aufgrund von vollgelaufenen Kellern, überfluteten Straßen und mehreren Unfällen im Einsatz. In Bad Dürkheim rückten die Einsatzkräfte in der Nacht vermehrt wegen verschlammter Straßen und überfluteter Keller aus.

Auch Rheinland-Pfalz und Bayern von Unwetter betroffen
Auf zwei Autobahnen in Rheinland-Pfalz kam es bei heftigen Regenfällen zu Unfällen mit Verletzten. Auf der A3 und der A48 gab es am späten Nachmittag im Bereich der Autobahnpolizei Montabaur insgesamt sieben Unfälle, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde ein Mensch schwer verletzt, drei weitere erlitten leichte Verletzungen. Insgesamt seien 12 Fahrzeuge in die Unfälle verwickelt gewesen.
Auch in Bayern wütete das Unwetter vom späten Montagabend bis tief in die Nacht. Innerhalb kürzester Zeit gab es 101 Feuerwehr- und 25 Rettungsdiensteinsätze, wie die Stadt Würzburg mitteilte. Die Kräfte beseitigten demnach umgestürzte Bäume, brachten herumfliegende Teile unter Kontrolle, pumpten vollgelaufene Keller aus und sicherten überflutete Fahrbahnen ab.
Viele Feuerwehreinsätze gab es auch im äußersten Westen: In Bocholt in Nordrhein-Westfalen mussten die Einsatzkräfte nach Starkregen mehr als 100 Mal ausrücken. Zahlreiche Keller mussten ausgepumpt sowie Bäume von Straßen geräumt werden.
DWD erwartet noch weitere Unwetterlagen
Eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) erklärte am Dienstagmorgen, dass noch kein Ende des Unwetters in Sicht sei. Zwar sei das aktuelle Unwetter, das sich über Baden-Württemberg und Bayern formiert habe, nun teilweise nach Tschechien gezogen, doch die Wetterlage bleibe komplex. Immer wieder komme es zu neuen Unwetterlagen. Für den Dienstagnachmittag erwartet der DWD im Norden und später auch im Osten „neue, teils kräftige Gewitter mit lokaler Unwettergefahr vor allem durch Starkregen“.

dpa