Einbeck: Das Ortsschild der Stadt Einbeck im Landkreis Northeim. (dpa)
Folgen

Nach dem mutmaßlich rechtsextremistisch motivierten Anschlag im niedersächsischen Einbeck hat die Zentralstelle Terrorismusbekämpfung der Generalstaatsanwaltschaft in Celle die Leitung der Ermittlungen übernommen. Das teilte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag mit. Ein 26 Jahre alter polizeibekannter Rechtsextremist und ein 23-Jähriger kamen in Untersuchungshaft.

Die beiden hätten keinen festen Wohnsitz und es sei daher von Fluchtgefahr auszugehen. Die beiden sowie ein dritter Mann stehen im Verdacht, am 10. Juni einen Sprengsatz im Briefkasten des Privathauses einer Frau gezündet zu haben, die sich gegen Rechtsextremismus einsetzt.

Bei der Explosion entstand erheblicher Sachschaden. Der 26-Jährige wurde dabei so schwer an der Hand verletzt, dass die Ermittler eine Blutspur bis zu seinem Wohnhaus verfolgen konnten. Bei Wohnungsdurchsuchungen stellte die Polizei diverse Beweismittel sicher, darunter auch Waffen.

Pistorius: „Wir dulden in Niedersachsen keinen Extremismus“

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hat den Sprengstoffanschlag auf das Haus einer Frau in Einbeck verurteilt und Konsequenzen angekündigt. „Wir dulden in Niedersachsen keinen Extremismus - egal wo er herkommt“, sagte Pistorius.

Die kriminaltechnischen Untersuchungen der Reste des Sprengkörpers ergaben nach Angaben der Ermittlungsbehörde, dass die Substanz dem Sprengstoffgesetz unterliege. Gegen die Beschuldigten wird wegen des Verdachts der versuchten schweren Brandstiftung, des versuchten Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und Sachbeschädigung ermittelt

dpa