Aufgrund eines Verdachts auf Unterschlagung von Munition gab es in Bayern Razzien gegen Polizeibeamte. (Symbolbild) (dpa)
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Im Zusammenhang mit einem Fall womöglich unterschlagener Polizeimunition auf einem Schießplatz in Mecklenburg-Vorpommern gehen Ermittler nun auch in Bayern einem Verdacht gegen Polizisten nach. Zwei Beamte der bayerischen Spezialeinheiten sollen während eines Aufenthalts zu Schießtrainingseinheiten auf dem Schießplatz mitgebrachte Munition unterschlagen haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft München und das bayerische Landeskriminalamt am Mittwoch mitteilten. Ähnliche Ermittlungen wegen Munitionsdiebstahls gibt es auch bereits gegen sächsische Polizisten. Nach Angaben der bayerischen Ermittler wurden am Mittwoch Dienststellen der bayerischen Spezialeinheiten in Nürnberg und Augsburg sowie eine Wohnung durchsucht. Geprüft wird demnach auch, ob weitere bayerische Polizisten in vergleichbarer Weise Munition unterschlugen. Anhaltspunkte für einen rechtsextremistischen Hintergrund der Beschuldigten lagen zunächst nicht vor. Zur Koordinierung der bayernweiten Ermittlungen übernahm jedoch die bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft München den gesamten Verfahrenskomplex. In Sachsen richten sich Ermittlungen gegen 17 Polizisten, vier Beamte gelten dabei als Hauptbeschuldigte. Sie sollen 7000 Schuss Munition aus Polizeibeständen gestohlen und damit 2018 ein nicht dienstliches Schießtraining in Mecklenburg-Vorpommern gleichsam ausgegeben haben.

AFP