Die Stadt Nürnberg hat zum Gedenken an das sechste Mordopfer des „Nationalsozialistischen Untergrundes“ (NSU) einen Platz nach Ismail Yaşar benannt. Die feierliche Einweihung des Platzes in der Nähe des Tatortes fand am Donnerstag statt. Der 50-Jährige war am 9. Juni 2005 in seinem Döner-Imbiss mit acht Kugeln erschossen worden.
Bei der Einweihung des Ismail-Yaşar-Platzes betonte Oberbürgermeister Marcus König, dass immer noch zu viele Fragen offen seien. Es sei daher wichtig, dass kein Schlussstrich gezogen werde.
Das Demokratiebündnis Zwickau pflanzte zudem zu Ehren Yaşars ein Walnussbaum. Gegenüber der Scharrerschul wurde darüber hinaus eine Gedenkstele errichtet.
Am Freitag beginnt in Nürnberg ein dreitägiges Tribunal unter dem Motto „NSU-Komplex auflösen“. Dazu sind Workshops, Vorträge und Diskussionen geplant.
Zwischen 2000 und 2007 ermordeten Rechtsterroristen des NSU allein in Nürnberg drei Menschen mit Migrationshintergrund. Der NSU ist für die Ermordung von mindestens neun Gewerbetreibenden türkischer und griechischer Herkunft verantwortlich. Das bisher letzte bekannte und zehnte Opfer war die deutsche Polizistin Michèle Kiesewetter.
Mehr dazu: „NSU 2.0-Prozess”: Was bleibt, ist die Angst in der Gesellschaft
TRT Deutsch
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