Nach London und Paris ist nun Berlin an der Reihe: Getir, der türkische Pionier in der Branche der Schnell-Lieferdienste, möchte künftig in der deutschen Hauptstadt Gorillas und Co. Konkurrenz machen. Das Start-up bereite sich derzeit intensiv auf sein Deutschland-Debüt vor und habe dazu bereits eine Gesellschaft im Zielland erworben, berichtete das Fachmagazin „Gründerszene“ am Dienstag.
Das in Istanbul ansässige Unternehmen Getir ist 2015 gegründet worden. Über die gleichnamige App können Nutzer dort eine große Auswahl an Artikeln zu Supermarktpreisen online bestellen. Seitdem hat der Lieferdienst viele Nachahmer gefunden – zu denen sich eigenen Angaben zufolge auch Gorillas-Chef Kağan Sümer offen hinzuzählt.
Die Vorbereitungen sind laut „Gründerszene“ bereits weit fortgeschritten. Bereits Ende Februar sei die deutsche Tochtergesellschaft mit dem Namen Getir Germany GmbH gegründet worden. Nun sind die Istanbuler auf Personalsuche. Der Lieferdienst hat in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Country Manager bereits sieben unterschiedliche Stellen ausgeschrieben. Ex-Deliveroo-Manager Simon Rötter habe zudem via Linkedin angekündigt, als Head of Operations bei Getir in Berlin anzuheuern.
Neben Deutschland expandiert Getir auch in andere Märkte im Ausland. Seit Ende Januar ist das Start-up in London aktiv und seit vergangenem Monat auch in Paris. Angeheuert werden soll zudem auch in Amsterdam. Im direkten Wettbewerb mit seinen Nachahmern dürfte Getir gute Chancen haben, sich international zu behaupten. Die Istanbuler verfügen über sehr große Kapitalreserven. Laut Schätzungen sind diese umfangreicher als bei jedem europäischen Konkurrenten.
Getir wird mittlerweile mit etwa 2,2 Milliarden Euro bewertet. Zum Gründungsteam zählen erfahrene türkische Tech-Unternehmer wie Nazim Salur (Gründer der türkischen Taxi-App Bitaksi) oder Serkan Borançili (Gründer von Gittigidiyor, das 2011 von Ebay übernommen wurde).