Bei Anne Will ist das Ergebnis der Berliner Libyen-Konferenz diskutiert worden. Die Sendung lief unter dem Motto: „Erdoğans Siegeszug - schaut Europa weiter hilflos zu?“ Dabei gab es einige Wortgefechte.
Unter den Gästen befand sich auch Linken-Politikerin Sevim Dağdelen. Sie behauptete: „Erdoğan hat islamistische Banden nach Libyen gebracht.“
Dem widersprach die Libyen-Berichterstatterin von Human Rights Watch, Hanan Salah. Ihr zufolge befinden sich die radikalen Kämpfer auf der Seite des Warlords Khalifa Haftar. Die Behauptung von Dağdelen sei unbewiesen. Generell fehlt es laut der Menschenrechtlerin Salah an Plänen, um die Verantwortlichen für Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen.
In Berlin fand am Sonntag die Libyen-Konferenz mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs statt. Ziel war es, mit den Vertretern eine dauerhafte Waffenruhe zu vereinbaren. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan, Russlands Staatschef Wladimir Putin, der französische Präsident Emmanuel Macron und US-Außenminister Mike Pompeo nahmen daran Teil.
In dem nordafrikanischen Land tobt seit dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 ein Bürgerkrieg. Die UN-gestützte Regierung in der Hauptstadt Tripolis unter Ministerpräsident Fayez al-Sarradsch wird dabei von den Truppen Haftars bedrängt, der in Ostlibyen seine wichtigste Machtbasis hat. Haftar und Verbündete beherrschen weite Teile des Landes, die Regierung einzelne Gebiete im Nordwesten.