20.03.2022, Berlin: Nahrung und Tipps für die Weiterfahrt erhalten ukrainische Flüchtlinge an einer Anlaufstelle der BVG im Hauptbahnhof. (dpa)
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Nach einer Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) sind seit Kriegsbeginn mehr als 600.000 Menschen aus der Ukraine in Deutschland angekommen. Seit Ende Februar sind bis Ende April Daten aus dem Ausländerzentralregister (AZR) zufolge 610.103 Personen aus der Ukraine neu erfasst worden, berichteten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).

600.168 der Ankömmlinge sind ukrainische Staatsangehörige – das entspricht 98,4 Prozent. Nur ein sehr kleiner Anteil der Flüchtlinge aus der Ukraine kommt demnach ursprünglich aus anderen Teilen der Welt, etwa Afrika, Asien oder Nahost. Von den seit Kriegsbeginn im Ausländerzentralregister erfassten Personen sind insgesamt rund 69 Prozent weiblich und 31 Prozent männlich. Unter den Erwachsenen beträgt der Anteil der Frauen sogar gut 80 Prozent. Fast 40 Prozent der Ankömmlinge sind minderjährig.

„Erhebliche Zahl“ ohne Abmeldung wieder zurückgekehrt

Unklar ist allerdings, wie viele der erfassten Ausländer in ein anderes EU-Land weitergereist sind oder trotz der Kampfhandlungen bereits wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Laut Behörden könne es sich um eine „erhebliche Zahl“ handeln. Oftmals würden sich die Menschen nicht abmelden. Nicht auszuschließen ist zudem, dass Flüchtlinge aus der Ukraine in dem Ausländerzentralregister doppelt erfasst wurden.

Das Ausländerzentralregister ist eine bundesweite personenbezogene Datenbank, die federführend das Bamf betreibt. Die Statistik speist sich aus Angaben etwa aus den Ausländerbehörden, der Polizei und Meldebehörden vor Ort in den Ländern und Kommunen. Die Zahl der neu ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine war laut Bundespolizei zuletzt deutlich gesunken. Nach Angaben der Bundesregierung sind zudem tausende wieder in die Ukraine zurückgekehrt, nachdem sich der Krieg in den Osten des Landes verlagert hat.

AFP