In Deutschland gelten einem Zeitungsbericht zufolge derzeit mehr als 3000 Tötungsdelikte als ungeklärt. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) unter Berufung auf Angaben der Sicherheitsbehörden der Bundesländer berichtete, liegt die Gesamtzahl vermutlich noch höher, da einzelne Behörden keine Angaben machten. Wie das Blatt schreibt, verzeichnet allein Nordrhein-Westfalen 1160 sogenannte Cold Cases. Es folgten Baden-Württemberg und Niedersachsen mit 550 beziehungsweise 375 Cold Cases.
Die Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt konnten laut Bericht gar keine Angaben machen. Das gilt demnach auch für einige Polizeibehörden in anderen Bundesländern. Der Umgang mit den Fällen unterscheidet sich laut „NOZ“ von Bundesland zu Bundesland. Teilweise sind spezielle Cold-Case-Einheiten im Einsatz, die die alten Verbrechen noch einmal aufrollen.
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) fordert bundesweit ein konzentrierteres Vorgehen bei den Ermittlungen zu alten Tötungsdelikten. Häufig würden die Cold Cases „neben dem Alltagsgeschäft“ bearbeitet, so Vorsitzender Dirk Peglow in der „NOZ“. Er sagte: „Die Einrichtung sogenannter ‚Cold Case Units‘ als selbstständige Dienststellen ist daher die beste Lösung, um Altfälle in der gebotenen Form zu bearbeiten und wenn möglich aufzuklären.“ Das sei nicht nur eine Verpflichtung gegenüber den Opfern. Die Aufklärung habe „vor allem für die Angehörigen der Opfer eine enorme Bedeutung“, sagte Peglow der Zeitung.
6 Dez. 2021
Mehr als 3000 Tötungsdelikte ungeklärt – NRW mit 1160 an der Spitze
In Deutschland gelten einem Bericht zufolge derzeit mindestens 3000 Tötungsdelikte als ungeklärt. Unter den Bundesländern weist Nordrhein-Westfalen dabei mit fast 1200 die meisten Cold Cases auf. Dahinter kommen Baden-Württemberg und Niedersachsen.
AFP
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