Angesichts der geringeren Nachfrage nach Corona-Impfungen wollen die Bundesländer einem Zeitungsbericht zufolge mindestens 2,3 Millionen ungenutzte Impfdosen an den Bund zurückgeben. Dies ergab eine Umfrage der „Welt am Sonntag“. Demnach planen 14 Bundesländer die Rückgabe und werden bis Montag Zahlen an das Bundesgesundheitsministerium melden. Bayern sei noch dabei, die Zahl der Dosen zu ermitteln, die es wieder abgeben will. Schleswig-Holstein habe keine Angaben gemacht. Nur das Saarland sehe keine Notwendigkeit.
Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Ländern in einem Schreiben die Möglichkeit eröffnet, „Impfstoffdosen, die in der nationalen Impfkampagne nicht mehr zum Einsatz kommen und deren Lagerhaltung eine Weitergabe an Drittstaaten im Rahmen von Spenden zulassen“, an das zentrale Lager des Bundes zurückzugeben. Die Impfstoffe sollten noch mindestens zwei Monate haltbar sein. Impfstoff aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten soll nicht zurück. Als erstes sollen Vakzine von Astrazeneca und Johnson & Johnson wieder an den Bund gehen.
Allein Nordrhein-Westfalen sieht der „Welt am Sonntag“ zufolge für 1,05 Millionen Impfdosen keinen Bedarf mehr. Baden-Württemberg wolle mehr als 450.000 zurückgeben, Hessen 185.200 und Sachsen 150.000. Die kleinste Rückgabemenge meldet Brandenburg mit 30.500. Das Bundeskabinett hatte Anfang Juli beschlossen, mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) sagte der „Welt am Sonntag“: „Wir sollten die Menge schrittweise weiter aufstocken, da in Deutschland inzwischen ausreichend Impfstoff verfügbar ist.“ Es sei nicht nachvollziehbar, wenn in Deutschland Impfstoff verfalle, der anderswo dringend gebraucht würde.
8 Aug. 2021
Medienbericht: Länder geben mehr als 2,3 Millionen Impfstoff-Dosen zurück
Weil die Nachfrage nach Corona-Impfungen sinkt, wollen die Bundesländer laut einem Medienbericht mindestens 2,3 Millionen Impfdosen an den Bund zurückgeben. Doch was passiert mit den Vorräten? Das Gesundheitsministerium hat bereits einen Plan.
dpa
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