23.01.2017, Baden-Württemberg, Calw: Ein Soldat trainiert mit einem G36-Gewehr im Schießausbildungszentrum auf dem Kasernengelände des Kommandos Spezialkräfte (KSK). (dpa)
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Die deutsche Militärpolizei hat im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen der Munitionsaffäre beim Kommando Spezialkräfte (KSK) Kommunikationsgeräte des KSK-Kommandeurs, Brigadegeneral Markus Kreitmayr, sichergestellt. Feldjäger setzten damit nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein am Freitag übermitteltes Amtshilfeersuchen der Staatsanwaltschaft Tübingen um. Nach diesen Informationen werten Bundeswehr-Experten bereits zusammen mit dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg das Diensthandy sowie ein dienstliches Tablet des Generals aus. Beteiligt sei demnach die militärische Fachabteilung CERTBw, das sogenannte Computer Emergency Response Team der Bundeswehr.
Im Frühjahr 2020 war es nach Angaben des Verteidigungsministeriums zu einer Sammelaktion von Munition am KSK-Standort in Calw in Baden-Württemberg gekommen. Soldaten konnten demnach straffrei Munition zurückgeben, die zuvor nach Schießübungen nicht abgegeben oder auch entwendet worden war. Kreitmayr soll die Aktion angeordnet haben.
Die Staatsanwaltschaft Tübingen prüft den Anfangsverdacht eines Verstoßes gegen Paragraf 40 des Wehrstrafgesetzes, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Matthias Grundke Anfang April erklärt hatte. Dies sei vergleichbar mit dem Straftatbestand der Strafvereitelung. Bis zu einem rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens gilt Kreitmayr als unschuldig. Er hat sich zu dem Sachverhalt bislang nur intern, nicht aber öffentlich geäußert. Mehr dazu: KSK-Munitionsaffäre: Kramp-Karrenbauer verteidigt sich vor Ausschuss

dpa