17.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Bad Münstereifel: Zerstörtes Möbiliar liegt auf einem Feld außerhalb des Ortsteils Arloff. (dpa)
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Die britische Hochwasser-Expertin Hannah Cloke hat den deutschen Behörden schwere Vorwürfe im Zusammenhang mit der aktuellen Flutkatastrophe gemacht. Das Europäische Flutwarnsystem EFAS soll bereits am 10. Juli „Warnungen an die deutsche und belgische Regierung“ übermittelt haben, wie die „Times“ am Sonntag berichtete. Es ist die Rede von einem „monumentalen Systemversagen“.

„Die ersten Anzeichen einer Katastrophe wurden vor neun Tagen von einem Satelliten entdeckt, der 500 Meilen über den beschaulichen Hügeln rund um den Rhein kreist“, hält die Zeitung fest. Anschließend soll ein Team von Wissenschaftlern den deutschen Behörden eine Reihe von detaillierten Prognosen geschickt haben. Die „Times“ vergleicht diese rückblickend mit einer „Prophezeiung“. Dennoch seien Deutschlands Vorbereitungen „sehr schlecht“ gewesen.

Bereits am Freitag hatte Cloke, als Mitentwicklerin des Flutwarnsystems EFAS, bei der ZDFheute-Sendung die Situation kritisiert. „Im Jahr 2021 sollten wir nicht so viele Todesopfer zu beklagen haben“, so die Expertin. „Schon mehrere Tage vorher konnte man sehen, was bevorsteht.“ Alle notwendigen Warnmeldungen der Wetterdienste sollen rechtzeitig rausgegangen sein. „Doch irgendwo ist diese Warnkette dann gebrochen, sodass die Meldungen nicht bei den Menschen angekommen sind.“

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) wies jede Verantwortung von sich. „Wir haben getan, was zu tun war“, wurde ein DWD-Sprecher in der ZDFheute-Sendung zitiert.

TRT Deutsch