Beamte ermitteln gegen sechs Beschuldigte nach Waffenfunden (dpa)
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Nach Durchsuchungen von zehn Objekten in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern ermittelt die Staatsanwaltschaft Lüneburg gegen sechs Beschuldigte wegen Verstößen gegen das Waffengesetz.

Wie das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) am Samstag mitteilte, wurden bei Razzien am Freitag diverse Waffen, Waffenteile, Munition, elektronische Speichermedien und Tonträger gefunden und sichergestellt. Die Echtheit der Waffen und deren strafrechtliche Relevanz könne erst nach einer kriminaltechnischen Untersuchung beurteilt werden, sagte die LKA-Sprecherin. Die Beschuldigten wurden demnach vernommen, äußerten sich aber nicht zu den Tatvorwürfen. „Aufgrund der Gesamtumstände wird derzeit bei einem Teil der Beschuldigten von einer rechtsgerichteten Gesinnung ausgegangen“, hieß es. Bei den Durchsuchungen in den niedersächsischen Orten Munster, Rinteln, Wriedel und Bückeburg sowie im westfälischen Minden und im mecklenburgischen Waren (Müritz) waren Spezialeinheiten im Einsatz. Zu den genauen Objekten und den Beschuldigten aus diesen drei Bundesländern wollte eine LKA-Sprecherin aus ermittlungstaktischen Gründen keine näheren Angaben machen. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass bei einem mutmaßlich rechtsextremen Reservisten aus Niedersachsen eine Liste mit privaten Kontaktdaten von Politikern und Prominenten gefunden wurde, die schon länger in rechtsextremen Kreisen kursieren soll. Der Mann soll daraufhin aus seinem laufenden Einsatz als Reservist genommen worden sein. Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ war er in einer Bundeswehrkaserne in Munster im Heidekreis. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Lüneburg, die das Ermittlungsverfahren gegen die insgesamt sechs Beschuldigten leitet, geht es derzeit nicht um die Liste, sondern um mögliche Verstöße gegen das Waffen- und das Kriegswaffenkontrollgesetz. Bundesinnenmister Horst Seehofer (CSU) hatte sich nach dem Fund der Liste erschüttert gezeigt. Der Fall bestätige, dass die größte Bedrohung in der Bundesrepublik der Rechtsextremismus sei.

dpa