In einem bayrischen Maschinenbauunternehmen ist ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden – doch die Arbeit wird fortgesetzt.
In einem internen Firmenaushang vom Freitag, welcher der TRT-Deutsch-Redaktion vorliegt, weist das Unternehmen auf den infizierten Mitarbeiter P. S. hin. Dieser habe sich mit „COVID-19“ angesteckt. Alle Angestellten, die sich ihm zwischen dem 9. und 11. März „mindestens 15 Minuten“ mit einem Abstand von einem Meter näherten, werden darin zu einer Mitteilung aufgerufen.
Zudem sollen die Kantinen „aufgrund der Corona Virus Situation im Unternehmen“ vom 16. März bis zum 20. März geschlossen bleiben. Mitarbeitern mit Vorerkrankungen und Menschen aus Risikogruppen wird geraten, sich vom Dienst abzumelden. Man arbeite derzeit an einem „Notfallplan“. Zu beachten sei die „Virus-Etikette“ – „das heißt, achten Sie auf Abstand, vermeiden Sie größere Versammlungen und gehen Sie rücksichtsvoll miteinander um“.
Mitarbeiter kritisieren die Maßnahmen als unzureichend. Ein sofortiger Arbeitsstop, firmenübergreifende Gesundheitstest und Quarantänemaßnahmen seien notwendig, fordert ein anonymer Angestellter. „Das muss zumindest für die ganze Abteilung gelten. (…) Die Angestellten sollten 14 Tage zuhause bleiben.“
Das Unternehmen hat bisher auf die Email-Anfrage der Redaktion nicht reagiert und war auch telefonisch nicht erreichbar.
In dem Unternehmen in Südbayern sind rund 1000 Personen beschäftigt.