Der Berliner Lieferdienst Gorillas will expandieren. Zu diesem Zweck ist die Übernahme des französischen Konkurrenten Frichti geplant. Der Deal ist noch nicht unterschriftreif, aber die Verhandlungen sind weit fortgeschritten. Frichti wäre die erste Übernahme durch den Lieferdienst Gorillas. Das Nachrichtenportal „Bloomberg“ berichtete zuerst darüber.
Gorillas plant eigene Produktlinien
In einem ersten Statement bestätigte Gorillas-Gründer Kagan Sümer das Vorhaben. Frichti sei für Gorillas insbesondere interessant aufgrund dessen Erfahrung bei der Entwicklung von Eigenmarken und von Fertiggerichten, betonte Sümer. Das Unternehmen prüft der Plattform „Gründerszene“ zufolge derzeit Möglichkeiten, auch eigene Produkte herauszubringen.
Frichti hat nach eigenen Angaben bereits 450.000 Kunden in sieben Städten Frankreichs und in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Gorillas ist bislang in fünf französischen Städten vertreten. Mit der Übernahme von Frichti würde Gorillas sich zu einem der wichtigsten Anbieter für „Same Day Delivery“ entwickeln. In Paris haben beide Lieferdienste laut einer aktuellen Studie zusammen 17,1 Prozent der Marktanteile.
Grenzüberschreitender Übernahmewettbewerb
Bislang habe Frichti bislang 100 Millionen Euro an Eigenkapital eingesammelt. Das sei aber für die hart umkämpfte Branche zu wenig, meinen Experten, und deshalb müsse das Unternehmen sich neu konsolidieren. Um auf dem Markt überlebensfähig bleiben zu können, seien Übernahmen von großer Bedeutung.
Dies bildet sich auch auf dem Markt ab. So kaufte der US-Lieferand Doordash den finnischen Konkurrenten Wolt auf. Getir aus der Türkei übernahm Ende letzten Jahres den britischen Dienst Weezy. Gorillas-Investor Delivery Hero stellte an Weihnachten seine eigene Marke Foodpanda vor.
Das französische Start-up Frichti ging 2015 an den Start und lieferte verzehrfertige Gerichte aus. Seit 2018 stellt es Lebensmittel zu und 2021 startete das Unternehmen eine eigene Produktlinie.
TRT Deutsch
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