Schon fast 2100 Flüchtlinge sind in diesem Jahr auf dem Seeweg nach Spanien ums Leben gekommen. Wie die spanische Hilfsorganisation Caminando Fronteras am Mittwoch mitteilte, starben von Januar bis Juni insgesamt 2087 Menschen auf der gefährlichen Überfahrt von Afrika nach Spanien. Das sind fünf Mal mehr Tote als im ersten Halbjahr 2020. Im gesamten Jahr 2020 hatte die Hilfsorganisation 2170 Tote gezählt.
„Es ist ein schreckliches Jahr“, sagte die Aktivistin Helena Maleno auf einer Pressekonferenz. Die 2087 Toten stammten den Angaben zufolge aus insgesamt 18 Ländern, die meisten aus Westafrika. 1922 der Todesfälle, also mehr als 90 Prozent, ereigneten sich den Angaben zufolge bei 57 Schiffsunglücken auf der Route zu den Kanarischen Inseln.
Auf den Kanaren, die rund 100 Kilometer vor der Nordwestküste Afrikas im Atlantik liegen, ist die Zahl der eintreffenden Flüchtlinge seit Ende 2019 stark gestiegen, was vor allem auf verstärkte Kontrollen im Mittelmeer zurückgeführt wird. Die Überfahrt von Marokko ist allerdings extrem gefährlich, weil es starke Strömungen gibt.
Nach Angaben von Caminando Fronteras nutzten zuletzt auch viele Geflüchtete unsichere Schlauchboote. Die Organisation kritisiert zudem eine unzureichende Zusammenarbeit zwischen marokkanischen und spanischen Rettungskräften.
AFP
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