Körperlich und psychisch an seinen Grenzen ist das Pflegepersonal in Österreichs Hauptstadt Wien laut Gewerkschaftsvertretern. Die Zahl der unbesetzten Stellen hat sich in der Pandemie verdoppelt. Jeder fünfte Krankenpfleger denke ans Aufhören. Rund acht von zehn Krankenpflegern sind mittlerweile Befragungen zufolge psychisch belastet. „Die können nicht mehr, die sind müde, die sind ausgelaugt, die haben Schlafstörungen und Konzentrationsstörungen. Sie nehmen das ins private Leben mit“, so die Personalvertretung der Wiener Ordensspitäler, Gerald Mjka. Er ist überzeugt: „Es ist Alarmstufe Rot.“ Speziell auf Covid-Stationen würden auch mehr Übergriffe auf das Pflegepersonal verzeichnet. Das gehe bis hin zu Beschimpfungen und zum Bespucken des Personals. Selbst junge Pfleger reduzieren ihre Stunden „Es ist so, dass bei uns einige ans Aufhören denken. Es gibt einige junge Kolleginnen, die erst seit zwei, drei Jahren im Job sind und die schon reduziert haben. Die wollen weiterstudieren, weil einfach klar ist, dass sie mit den Voraussetzungen nicht die nächsten 20 Jahre arbeiten können“, erzählte Intensivkrankenpflegerin Barbara gegenüber „Orf.at“. Sie arbeite seit zehn Jahren in der Intensivpflege und müsse dauernd einspringen, im Schutzanzug arbeiten, und bekäme keine entsprechende Entlohnung – das sei auf Dauer nicht auszuhalten. „Es ist seit eineinhalb Jahren weltweit eine Pandemie und es ist nicht einmal die Infektionszulage erhöht worden“, sagt sie. Mehr zum Thema: Erster Sonderzug mit Pflegerinnen aus Rumänien in Österreich eingetroffen
5 Okt. 2021
TRT Deutsch und Agenturen
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