Im Prozess wegen der Vergewaltigung einer Zwölfjährigen und der Verbreitung von Kinderpornografie hat der 35-jährige Angeklagte die Richtigkeit der Anklagevorwürfe eingeräumt.  (dpa)
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Ein wegen Vergewaltigung einer Zwölfjährigen angeklagter Münchner hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe vor Gericht eingeräumt. Der 35-Jährige, der die Tat gefilmt und das Material weiterverbreitet haben soll, ließ zum Prozessauftakt am Montag vor dem Landgericht München I über seinen Anwalt mitteilen, dass die Vorwürfe „gänzlich korrekt sind, ich gebe sie ohne Einschränkung zu“. Der Beschuldigte muss sich unter anderem wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern, Vergewaltigung und der Verbreitung kinderpornografischer Schriften verantworten. Ein anderer Mann, der das Mädchen im Internet für Sex angeboten haben soll, steht derzeit in Flensburg vor Gericht. Der angeklagte Münchner soll bei den Taten „billigend in Kauf“ genommen haben, dass es sich um ein Mädchen unter 14 Jahren handelte. (Az. 20 KLs 459 Js 160109/21). Laut Anklage bekam der mutmaßliche Vergewaltiger im Frühjahr 2021 das damals zwölfjährige Mädchen über eine Online-Plattform vermittelt. Via Chat wurden demnach zwischen den beiden Männern konkrete sexuelle Handlungen und das Filmen der Tat vereinbart. Tatort soll ein Waldstück im Süden von München gewesen sein. Der in Untersuchungshaft sitzende Angeklagte sprach von einer Zeit, in der er „seinen Kompass völlig verloren“ hatte. Er bat um „Verzeihung für etwas eigentlich Unverzeihliches“. Die Tat ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Teil eines größeren Missbrauchskomplexes. Mindestens neun Männer werden beschuldigt, das Kind missbraucht zu haben.

dpa