Zentralratspräsident Josef Schuster. / Photo: DPA (dpa)
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Der Zentralrat der Juden in Deutschland beklagt gesellschaftliche Spannungen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. „Wir haben gesehen, dass, wie so häufig bei Krisen, Radikale und Verschwörungsideologien Zulauf erhalten“, warnte Zentralratspräsident Josef Schuster am Donnerstag in einer Erklärung zum ersten Jahrestag des Kriegs. „Jüdinnen und Juden stehen ganz oben bei denen, die Sündenböcke für die Probleme im Land suchen.“ Dazu zählte er die stark gestiegenen Energiepreise.

Schuster erinnerte aber vor allem an die Opfer des Kriegs. Die Zahl der Toten und Verwundeten gehe in die Hunderttausende, schätzte er. Eine Million Menschen hätten Zuflucht in Deutschland gesucht. Auch die jüdischen Gemeinden hätten ohne Zögern geholfen, darauf sei er stolz. „Viele Mitglieder der jüdischen Gemeinden haben Familien und Freunde in der Ukraine und kommen häufig sogar selbst aus dem Land“, fügte er hinzu. „Andere haben Verbindungen nach Russland und sind sprachlos über das Vorgehen des Kremls und bestürzt darüber, was das für das Land bedeutet. In keiner Weise wurde der Krieg in unsere Gemeinden getragen, im Gegenteil: Wir zeigen geschlossen Solidarität mit der Ukraine.“ Russland hatte am 24. Februar 2022 eine Invasion des Nachbarlands gestartet.

dpa