Österreich: Kickl wegen Verharmlosung des Nationalsozialismus angezeigt (Archivbild) (Reuters)
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FPÖ-Chef Herbert Kickl hat die Corona-Testpflicht an Schulen mit der Stigmatisierung jüdischer Kinder in der Zeit des Nationalsozialismus verglichen. Im „ZiB2“-Interview am vergangenen Mittwoch hatte Kickl die Anti-Corona-Demos kommentiert und gerechtfertigt, warum diese heutige Corona-Maßnahmen mit Praktiken der Nazizeit gleichstellen.

Jüdische Gemeinde ist empört

Der Nationalsozialismus habe, so Kickl, nicht mit einem Weltkrieg begonnen und auch nicht mit „irgendwelchen Vernichtungslagern“. Vielmehr habe er damit begonnen, dass Menschen systematisch ausgegrenzt worden seien. Damals seien zum Beispiel Kinder, weil sie jüdischer Abstammung gewesen seien, nicht in die Schule gelassen worden, so der FPÖ-Politiker am vergangenen Mittwoch.

Diese höchst eigenwillige Analogie hat die jüdische Gemeinde in Österreich empört. Kickl relativiere die Verbrechen der Nationalsozialisten und die Schoah, heißt es aus deren Reihen. Durch den Vergleich mit der pandemiebedingten Testpflicht an Schulen werde die systematische Diskriminierung, Verfolgung, Vertreibung und spätere Ermordung jüdischer Kinder durch die Nazis verniedlicht.

FPÖ ist sich keiner Schuld bewusst

Mehrere jüdische Vereine haben nunmehr eine Anzeige gegen FPÖ-Chef Kickl wegen des Verdachts der Wiederbetätigung im Sinne des Nationalsozialismus durch gröbliche Verharmlosung seiner Verbrechen gegen die Menschlichkeit erstattet. Unter den Meldungslegern war unter anderem der Verein der Jüdischen HochschülerInnen (JöH), zusammen mit dem Jüdischen Weltkongress und dem Bund jüdischer Verfolgter des Naziregimes (BJVN). Darüber berichtete der ORF am Montag.

FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz wies jedoch die Vorwürfe als „geradezu abenteuerliche Verdrehung der Tatsachen“ zurück. Er behauptet, die JöH lässt sich damit „vor den Karren der Regierung“ spannen.

TRT Deutsch