Migranten wagen Studien zufolge vergleichsweise häufiger den Sprung in die Selbstständigkeit als Deutsche aus der Mehrheitsbevölkerung. Existenzgründer in Deutschland sind tendenziell jung und haben Migrationshintergrund. Das berichtet das „Migazin“ unter Berufung auf verschiedene Studien.
Demnach lag allein in NRW die Zahl der gewerblichen Existenzgründungen in dieser Gruppe bei knapp 40 Prozent. Die Daten stammen aus der Zeit vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Basierend auf den Daten aus NRW sei davon auszugehen, dass eine gezielte Förderung dazu beitragen könne, die Wirtschaftsleistung zu erhöhen. Zudem würden auf diese Weise auch zusätzliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen. Bislang beschäftige diese Gruppe von Unternehmern etwa zwei Millionen Menschen.
Der unternehmerische Tatendrang sei dabei häufig auch aus der Not entstanden. Existenzgründung sei für viele ein Ausweg aus der Arbeitslosigkeit. In einer Befragung hätten 68 Prozent der Betroffenen Alltagsrassismus als ein sehr großes Problem genannt.
Viele Menschen mit Migrationshintergrund würden in Bewerbungsprozessen von deutschen Unternehmen nicht wahrgenommen.
Dabei könnten insbesondere global agierende Unternehmen von Migranten profitieren. Diese Menschen verfügten nicht nur über Sprachkenntnisse, sondern auch über ein Netzwerk in der neuen ebenso wie der alten Heimat. Oftmals brächten sie auch eine solide Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium mit.