Mirrianne Mahn, Stadtverordnete der Grünen in Frankfurt, erhebt unter Tränen schwere Rassismus-Vorwürfe gegen einen behandelnden Arzt in einem Krankenhaus. Sie nennt weder den Namen des Arztes, noch gibt sie bekannt, um welches Krankenhaus es sich handelt. Einem Bericht von „Ippen.Media“ zufolge ist Mahn frisch operiert und hat starke Schmerzen, als sie das Instagram-Video von ihrem Krankenhausbett aus aufnimmt. „Weil ich einfach nicht mehr kann, weil es heute Morgen einen Arztwechsel gab und der Arzt, der jetzt für mich zuständig ist, halt echt rassistisch ist“, erzählt sie in dem Video.
Über sie werde nicht als Mirrianne Mahn gesprochen: Der Arzt soll sie als „die Afrikanerin“ betitelt haben. So sollen Sätze gefallen sein wie: „Ja, was ist jetzt mit der Afrikanerin?“. Zudem schildert sie weiter: „Wenn ich in irgendeiner Weise darauf hinweise, dass hier etwas unbequem ist, muss ich hören: ‚Ja, aber wenn Sie in Afrika wären, wäre es viel schlimmer. Seien Sie doch froh, dass Sie hier sind, weil in Ihrem Geburtsland würde es Ihnen ja viel schlimmer gehen und Sie wären tot‘“, berichtet die afrodeutsche Stadtverordnete.
„Ihre Landsleute halten ja mehr aus als andere“
Der Mediziner soll nur in gebrochenem Deutsch mit ihr gesprochen haben und nicht auf ihre Fragen eingegangen sein. Auf ihre Frage, ob ihre Schmerzen normal seien, soll der Arzt geantwortet haben: „Das wissen Sie wohl selbst, also Schmerzen sind natürlich nie normal. Aber Ihre Landsleute halten ja mehr aus als andere“, betont sie in ihrem erschütternden Bericht.
Sie würde sich vehement wehren, wenn sie nicht in dem Bett liegen würde, so die Politikerin. Zudem fügt sie hinzu, es sei untragbar, als Patientin einem Arzt ausgeliefert zu sein, der einen nicht als Mensch ansehe. Weiter berichtet sie im Video: „Einfach die Klappe halten zu müssen und mir das gefallen lassen zu müssen, ist einfach belastend zusätzlich dazu, dass ich anscheinend krank bin.“
„Seid sensibel, supportet die Leute“
Die Politikerin wolle aber kein Mitleid. Sie wolle das Problem für Menschen sichtbar machen, die ähnliches durchleben mussten. „Weil das der Alltag von so vielen schwarzen Menschen ist, von People of Color“. Die Frankfurter Politikerin schildert, wie sie bereits von ähnlichen Geschichten gehört habe. Zum Schluss appelliert sie an die Instagram-Follower: „Wenn ihr so etwas mitbekommt, falls ihr mitkriegt, wie mit eurer Zimmernachbarin gesprochen wird: Seid sensibel, supportet die Leute.“ Es sei schwer, sich in einer hilflosen Situation selbst zu wehren.