In einem jüdischen Gebetsraum am Frankfurter Flughafen ist ein Toraschrein mit dem Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation beschmiert worden. Das teilte die Jüdische Gemeinde der Mainmetropole am Freitag mit. Im „synagogalen Gebetsraum Transit T2“ sei der Schrank, in dem die Torarollen aufbewahrt werden, „mutwillig durch die Zeichnung eines Hakenkreuzes beschädigt“ worden.
Diese antisemitische Tat müsse schnellstmöglich aufgeklärt werden, forderte der Vorstand der Jüdischen Gemeinde. „Eine Hakenkreuz-Schmiererei auf einem der wichtigsten Objekte in einem jüdischen Gebetsraum darf nicht straffrei bleiben.“ Solch eine „schändliche Beschädigung“ sei „Ausdruck von purem Antisemitismus“. Man sei froh, dass keine Tora-Rolle beschädigt worden sei und bereits in Gesprächen, den Toraschrein „bereinigt wieder herzustellen“.
Der seit der Corona-Pandemie „für Reisende verschlossene“ Gebetsraum werde regelmäßig durch das Sicherheitspersonal des Flughafens kontrolliert, hieß es. Dabei sei vor zwei Tagen die Hakenkreuz-Schmiererei entdeckt worden. „Wenn der Gebetsraum abgeschlossen war und nur bestimmtes Personal Zugang dazu hatte, so stellt sich die berechtigte Frage und Forderung auch nach internen Untersuchungen“, betonte der Gemeindevorstand.
Der Staatsschutz sei zu den Ermittlungen hinzugezogen worden, „um auch die Gefährdungslage für jüdische Passagiere und künftige Besucher des Gebetsraums neu zu bewerten“. Die Fraport AG als Betreibergesellschaft des Flughafens nehme den Vorfall sehr ernst und habe dem Gemeindevorstand eine detaillierte Untersuchung des Vorfalls zugesichert. Der Vorstand und das Rabbinat der Jüdischen Gemeinde Frankfurt stünden in ständigem Kontakt mit den örtlichen Stellen.
11 Juni 2021

Flughafen Frankfurt: Toraschrein in Gebetsraum mit Hakenkreuz beschmiert
Am Flughafen von Frankfurt am Main haben Unbekannte in einem jüdischen Gebetshaus einen Toraschrein mit einem Hakenkreuz beschmiert. Der Vorstand der Jüdischen Gemeinde nannte die „schändliche Beschädigung“ einen „Ausdruck von purem Antisemitismus“.
Agenturen
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