Kassenärzte-Chef Andreas Gassen hat vor einer Verschlechterung der ärztlichen Versorgung wegen Praxis-Schließungen infolge der Energiekrise gewarnt. Auch für Praxisräume stiegen die Heiz- und Stromkosten massiv, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Folge könne sein, „dass im Zuge dieser Krise Praxen schließen oder ihr Angebot massiv einschränken müssen“. Dies habe erhebliche Folgen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland.
„Wenn die Heizkosten für die Praxisräume massiv steigen, wenn sich Stromkosten etwa für Radiologen verfünffachen oder sogar verzehnfachen, dann stellt sich die Frage, ob zum Beispiel MRT-Untersuchungen noch wirtschaftlich durchführbar sind“, sagte Gassen. Er erwarte, dass diejenigen, die ohnehin am Ende ihrer Berufslaufbahn seien, jetzt früher als geplant ihre Mietverträge nicht mehr verlängerten und aufhörten. Bei den Hausärzten sei ein Drittel über 60 Jahre alt.
Krisenbedingte Praxis-Schließungen würden spätestens im nächsten oder übernächsten Jahr mit voller Wucht zu spüren sein, sagte Gassen „Und das in einer Lage, wo wir jetzt schon viele Praxen nicht nachbesetzen können. Die wohnortnahe Versorgung ist dann noch stärker gefährdet.“
AFP
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