Zeroliq - „erste deutsche alkoholfreie Bar“. (dpa)
Folgen

„Trendy sober bar“ lautet eine Eigenbeschreibung dieser neuen Bar, also in etwa „angesagtes Nüchternheitslokal“: Mit „Zeroliq“ gibt es in Berlin jetzt die nach eigenen Angaben „erste deutsche alkoholfreie Bar“. Der Name ist eine Wortschöpfung aus „zero“ (null) und „liquor“ (alkoholisches Getränk). „Voller Genuss ohne Kater“ steht als Motto auf der Website. Wer mit seinen Freunden etwas trinken gehen und dabei auf Alkohol verzichten wolle, ende oft bei Apfelschorle, sagen die Betreiber. Dem setze man etwas entgegen. Der Trend zum Alkoholfreien, den vor allem der Biermarkt seit Jahren zeigt, kommt nun also im Nachtleben an. Die Frage ist, ob Deutschland tatsächlich so weit ist und sich schwipsfreies Ausgehen etabliert. Im Angebot sind etwa 30 verschiedene Craft-Biere, die Namen wie „Brutal alkoholfrei“ (von Wolfscraft), „Große Freiheit“ (Wildwuchs) oder „Free Rider“ (Hopfmeister) tragen. Außerdem gibt es rund 20 entalkoholisierte Weine und Sektsorten sowie vegane Tapas. Longdrinks und Cocktails werden auf Basis alkoholfreier Destillate zubereitet. Angesichts der Coronavirus-Krise könnte der Zeitpunkt einer Bar-Eröffnung sicher besser sein. Am ersten Abend kamen aber schon ein paar Dutzend Leute. Die Bar will „bleibende Anlaufstelle“ für Leute aus der Nachbarschaft und auch für Touristen sein. Sie liegt mitten im Szenekiez Friedrichshain, unweit vom Boxhagener Platz und anderthalb Kilometer vom Club „Berghain“ entfernt, der als Inbegriff des berühmt-berüchtigten rauschhaften Nachtlebens von Berlin gilt. Bar-Gründerin Slavena Korsun sagt: „Alkoholfreie Cocktails können aus mehr als Eis, Sirup und Saft bestehen.“ Und alkoholfreie Biere sollen bei „Zeroliq“ kein Schattendasein mehr führen. Korsun und ihr Team propagieren, sich aufs Wesentliche im Leben zu konzentrieren: „Alkohol ist dafür nicht nötig.“

dpa