Die Tochterfirma der nationalen Fluggesellschaft der Türkei (THY), Turkish Cargo, ist in der ersten Hälfte des Jahres 2020 um 67 Prozent gewachsen und habe weltweit jede 20. Luftfracht befördert. Das geht aus einem Bericht der türkischen Tageszeitung „Dünya“ hervor, der am Montag unter Berufung auf eine Studie der international tätigen Unternehmensberatung Kearney veröffentlicht wurde.
Die Analyse untersuchte die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf die globale Luftverkehrsbranche. Demnach wurde der Frachtverkehr anders als der Passagiertransport während des Pandemieprozesses nicht unterbrochen. Die Gesamtkapazität des Sektors verzeichnete im Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Anstieg um 29 Prozent. Zu den großen Profiteuren gehörte die Türkei.
Der Kearney-Studie zufolge verzeichnete Turkish Cargo im Jahr 2020 die bemerkenswerteste Leistung im Luftfrachttransport. Die Firma steigerte mit ihrer Wachstumsrate ihren globalen Marktanteil von 3,9 auf 5,4 Prozent.
Der stellvertretende Generaldirektor von THY und zuständige Leiter von Turkish Cargo, Turhan Özen, stellte fest, dass Turkish Airlines sehr schnell auf die durch die Pandemie hervorgerufenen Veränderungen reagierte. Das sei direkt, nachdem die ersten Fälle auftraten, erfolgt, zitierte „Dünya“ den Firmen-Vertreter.
„In dieser schwierigen Zeit, in der das globale Transportnetzwerk fast zum Erliegen gekommen ist, war unsere wichtigste Motivationsquelle, Teil der Logistiklösungen zu sein, die den Bedarf unseres Landes und der Welt an Arzneimitteln, medizinischer Ausrüstung, Masken, humanitärer Hilfe und Nahrungsmitteln decken“, sagte Özen.
Turkish Cargo bietet mit seiner Flotte von 361 Flugzeugen Luftfrachtdienste zu mehr als 300 Zielen in 127 Ländern an. Özen unterstrich das Ziel der Firma, bis 2023 einen Platz unter den fünf größten Luftfrachtmarken der Welt einzunehmen.
Der Bericht von Kearney fügt hinzu, dass der Flugfrachtsektor aufgrund der Kapazitätsengpässe während des Pandemieprozesses zu einem lukrativen Geschäft wurde. Es kam zu einem starken Anstieg der Versandkosten. Der Preis von Fracht, die vor der Pandemie von Asien nach Amerika transportiert wurde, lag laut der Studie bei 3 bis 4 Dollar pro Kilogramm. Zwischenzeitlich erreichte der Preis bis zu 20 Dollar.
Passagierflugzeuge kamen zum Einsatz
Turkish Cargo hat seine Kapazitäten zur Verhinderung einer Unterbrechung der Lieferkette und zur Beförderung wichtiger medizinischer Fracht inmitten der Coronavirus-Pandemie verstärkt. Die Gesellschaft hat im März damit begonnen, zusätzlich zu ihren Flügen mit 25 Großraumfrachtern auch Frachtflüge mit Passagierflugzeugen von Turkish Airlines durchzuführen.
Die Luftfrachtmarke von Turkish Airlines erhöhte zudem die Frequenz ihrer Flüge, um etwaige Kapazitätsverluste aufgrund der Pandemie auszugleichen. Mit 167 zusätzlichen Frachterflügen erhöhte sie ihre Kapazitäten um 14.500 Tonnen von und in die Türkei.
Ähnlich agierten auch andere Fluggesellschaften wie die deutsche Lufthansa. Air Canada funktionierte sein Flugzeug vom Typ Boeing 777-300E, eines der größten Flugzeuge ihrer Flotte, kurzerhand in ein Frachtflugzeug um. Es entfernte die 422 Passagiersitze. Mit diesem Flugzeug konnte Air Canada insgesamt 30 Tonnen Fracht, davon 9 Tonnen Masken, befördern.
22 Sep. 2020
Studie: Turkish Cargo steigert globales Frachtfluggeschäft um 67 Prozent
Turkish Cargo gehört laut einer neuen Studie zu den am schnellsten wachsenden Akteuren im globalen Luftfrachtgeschäft. Die Tochterfirma der Fluggesellschaft Turkish Airlines steigerte ihren globalen Marktanteil von 3,9 auf 5,4 Prozent.
TRT Deutsch
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