Messi (33) will laut Medienberichten eine Klausel in seinem Vertrag ziehen, durch die er am Ende jeder Saison einseitig kündigen könne. Ein Giganten-Streit droht, denn es gibt ein Problem: Die Frist zur Aktivierung der Klausel ist aus Sicht des Vereins für die vergangene Spielzeit bereits im Juni abgelaufen, schreiben „Mundo Deportivo” und auch andere Medien. Messi sei derweil der Ansicht, die Frist müsse verlängert werden, weil auch die Saison wegen der Corona-Zwangspause verlängert worden sei.
Die Wut der gekränkten Katalanen entlud sich noch in der Nacht. Etliche Fans des FC Barcelona zogen am späten Dienstagabend vor das Camp Nou und forderten lautstark den Rücktritt von Club-Präsident Josep Bartomeu. Die Ankündigung von Lionel Messi, dem Weltfußballer, dem Idol, seinen Verein nach 20 Jahren zu verlassen, sorgte für Entsetzen in der Küstenmetropole – und der Schuldige war schnell ausgemacht.
Messis Verhältnis zu Bartomeu gilt seit Monaten als gestört. In der Corona-Krise hatte es wegen Gehaltskürzungen Zoff zwischen den Stars und dem Clubchef gegeben. Messi hatte das Vorgehen des Vereins öffentlich kritisiert, fühlte sich und seine Mitspieler als Sündenböcke. „Verdorbenes Ende einer Ära”, schrieb die Zeitung „El Mundo” am Mittwoch. Medienberichten zufolge wollen einige Direktoren des FC Barcelona alsbald zurücktreten, andere schlagen einen Misstrauensantrag gegen Bartomeu vor.
Barcelona erlebte die erste Saison ohne jeden Titelgewinn seit der Spielzeit 2007/08. In Katalonien spricht man von einer der schlimmsten Krisen der Clubgeschichte. Tiefpunkt nach der verspielten Meisterschaft war die sensationelle 2:8-Pleite gegen den FC Bayern München im Viertelfinale der Champions League. „Leo Messi hat dem Club gerade mitgeteilt, dass er den Verein verlassen will, dass er sich im Camp Nou nicht mehr wohl fühlt, das von klein auf sein Kindergarten war - und das ist schlimmer als jedes 2:8”, schrieb die „Marca”.