Eintracht Frankfurt ist in Europapokalspielen bisher sechsmal gegen türkische Mannschaften wie Sakaryaspor, Galatasaray und Fenerbahçe angetreten. Dabei fuhr die Eintracht 2 Siege, 3 Unentschieden und 1 Niederlage ein, erzielte 9 Tore, kassierte 5 Gegentore und verlor nur gegen Galatasaray.
Frankfurter Fans jubelten in Sakarya auf Türkisch
Der deutsche Pokalsieger Eintracht Frankfurt und der türkische Pokalsieger Sakaryaspor standen sich in der zweiten Runde des UEFA-Pokals der Pokalsieger der Saison 1988/1989 gegenüber. Trainer Karl-Heinz Feldkamp, der mit Eintracht Frankfurt den DFB-Pokal gewonnen hatte, trat nach dem Spiel gegen SV Waldhof Mannheim am 13. September 1988 zurück und wurde durch Pal Csernai ersetzt, der 1987/1988 als Trainer in Fenerbahçe tätig gewesen war und Sakaryaspor bestens kannte. Im ersten Spiel, das am 26. Oktober 1988 im Waldstadion ausgetragen wurde, nahmen 20.000 Fußballfans von Sakaryaspor ihren Platz auf den Tribünen ein. Unter diesen Fans waren auch türkische Gastarbeiter. In der Partie, die Eintracht Frankfurt mit 3:1 für sich entschied, verhinderte Torhüter Engin İpekoğlu mit seinen Paraden eine noch höhere Niederlage. Beim Rückspiel am 9. November 1988 im Sakarya-Atatürk-Stadion skandierten Eintracht-Fans Slogans wie „Eintracht ist die Größte“ auf Türkisch. Eintracht Frankfurt gewann das Spiel mit 3:0, warf damit Sakaryaspor aus dem Wettbewerb und zog ins Viertelfinale ein.
Eintracht Frankfurt-Galatasaray: Feldkamp trat gegen seine ehemalige Mannschaft an
Galatasaray konnte in der ersten Runde der UEFA-Pokal-Saison 1992/1993 die polnische Mannschaft aus Kattowitz ausschalten, Eintracht Frankfurt mit Widzew Lodz ein weiteres Team aus Polen mit elf Toren in zwei Spielen aus dem Wettbewerb werfen. Beide Teams trafen in der zweiten Runde aufeinander. Eintracht Frankfurts Präsident Matthias Ohms thematisierte den Weggang von Trainer Karl-Heinz Feldkamp zu Beginn der Saison 1988/1989 von Eintracht Frankfurt zu Galatasaray und stufte das Spiel als Showdown mit dem deutschen Trainer ein.
Ein Auswärtsspiel für Eintracht Frankfurt
Bei der Begegnung, die am 21. Oktober 1992 im Waldstadion ausgetragen wurde, unterstützten mehr als 40.000 Fußballfans Galatasaray. Auf den Tribünen waren neben türkischen Fahnen auch Vereinsfahnen von Galatasaray, Beşiktaş, Fenerbahçe und Trabzonspor zu sehen. Während der Halbzeitpause wurde auf der Anzeigetafel des Waldstadions ein touristischer Videoclip über die Türkei vorgestellt. Die Bild-Zeitung titelte, Eintracht Frankfurt habe erstmals in seiner 93-jährigen Vereinsgeschichte im eigenen Stadion als Auswärtsmannschaft gespielt, und der RTL-Kommentator machte mit den Worten „Lassen Sie sich nicht täuschen. Dies ist wirklich das Waldstadion, liebe Zuschauer!“ auf die zahlenmäßige Überlegenheit der Fans von Galatasaray aufmerksam. Okan Buruk, der für Galatasaray das Trikot mit der Nummer 10 trug, wurde mit seiner Leistung zum Star des Spiels. Der Verteidiger Stumpf ließ dem ghanaischen Stürmer Yeboah keine Chance. Im Spiel, das 0:0 endete, war der 37-jährige Torhüter Ulrich Stein bester Spieler auf Seiten der Eintracht.
Rassisten verbrannten die türkische Flagge
Das Anzünden einer türkischen Flagge, die kurz vor Spielende von einer rassistischen Gruppe, die sich unter die Eintracht-Fans gemischt hatte, in Brand gesteckt wurde, provozierte die Fans von Galatasaray. Sie protestierten gegen die Aktion, indem sie türkische Flaggen schwenkten, begleitet von den Parolen wie „Groß ist die Türkei, nichts anderes ist größer“. Nach dem Spiel gaben Fanvertreter von Frankfurt folgende Erklärung ab: „Der Vorfall der Flaggenverbrennung durch eine verantwortungslose Gruppe kann unserer Community nicht zugeschrieben werden. Wir verurteilen den Vorfall und entschuldigen uns bei der Türkei.“
Das Interesse am Spiel im Ali Sami Yen Stadion war immens
Galatasaray-Fans, die bereits nachts zum Ali Sami Yen-Stadion angereist waren, übernachteten dort, um rechtzeitig zur Begegnung, die um 12:45 Uhr angepfiffen werden sollte, das Stadion betreten zu können. Während das Ali-Sami-Yen-Stadion komplett ausverkauft war, verfolgten die rund 300 Fans von Eintracht Frankfurt das Spiel von den ihnen zugewiesenen Rängen. Kurz vor dem Schlusspfiff ereignete sich auf dem Spielfeld ein seltener Vorgang. Der italienische Schiedsrichter des Spiels, Pierluigi Pairetto, trat dem protestierenden Spieler von Eintracht Frankfurt, Edgar Schmitt, entgegen und schubste den deutschen Fußballer weg. Star des Spiels war Galatasaray-Torhüter Hayrettin Demirbaş mit seinen Paraden. Die Handschuhe, die Hayrettin Demirbaş in diesem Spiel trug, waren von Fatih Terim in Deutschland erworben und von der Frau des deutschen Trainers der türkischen Nationalmannschaft, Sepp Piontek, vor dem Spiel überreicht worden. Reinhard Stumpf ließ Yeboah im Rückspiel wie schon im Hinspiel keine Chance und bezeugte seine Freude über das Erreichen der dritten Runde mit Ehrenrunden um das Spielfeld, samt türkischer Fahne in der Hand. Auch der 19-jährige Jay-Jay Okocha bestritt sein erstes Match in der Türkei und machte auch hier, wie schon bei der ersten Begegnung, mit seinem Talent auf sich aufmerksam. „Güle Güle Eintracht!“ titelte die Bild-Zeitung nach dem Spiel auf Türkisch. Galatasaray gewann das Spiel mit 1:0 durch ein Tor von Uğur Tütüneker und zog in die dritte Runde des UEFA-Pokals ein.
Fenerbahçe-Eintracht Frankfurt: Das Spiel hätte wegen eines Regelfehlers wiederholt werden können
In der Saison 2006/2007 standen sich Eintracht Frankfurt und Fenerbahçe in der Gruppe H der UEFA Europa League gegenüber. Vor dem Spiel hatten beide Teams noch die Chance, die Gruppenphase zu überstehen und in die nächste Runde einzuziehen. Die Fans von Eintracht Frankfurt, die nach Istanbul mitgereist waren, füllten die für sie reservierten Tribünen in diesem Spiel komplett. In der Partie am 16. Dezember 2006 ging Eintracht Frankfurt durch Tore von Naohiro Takahara mit 2:0 in Führung, woraufhin Fenerbahçe durch Tore von Tuncay Şanlı und Semih Şentürk den Ausgleich erzielte. Fenerbahçe feierte in dieser Saison sein 100-jähriges Bestehen und zog nach dem 2:2 aufgrund der besseren Tordifferenz in die dritte Runde ein, während Eintracht Frankfurt als Gruppenletzter ausschied. Der Schiedsrichter der Partie, Jan Wegereef, zeigte Semih Şentürk in der 79. Minute die Gelbe Karte und vergaß in der 90. Minute nach erneuter Gelber Karte, ihm die daraus folgende Rote Karte zu zeigen. Semih Şentürk erinnerte den vergesslichen Schiedsrichter daran und wurde durch eine Rote Karte des Feldes verwiesen. Hätte Semih Şentürk den niederländischen Schiedsrichter nicht gewarnt, wäre das Spiel aufgrund eines Regelfehlers wiederholt worden. In der UEFA Europa League sind die beiden Mannschaften auch in dieser Saison Gruppengegner. Das Spiel in Deutschland am 16. September endete 1:1. Das Rückspiel findet am 9. Dezember 2021 in Istanbul statt.