China nutzt nach Erkenntnissen von US-Experten Spionagesoftware, um Angehörige der muslimischen Minderheit der Uiguren im In- und Ausland zu überwachen und ihre Daten abzuschöpfen. Das in San Francisco ansässige US-Unternehmen Lookout veröffentlichte einen Bericht, wonach seit 2018 zahlreiche Android-Apps in uigurischer Sprache mit Spionagesoftware infiziert wurden, die zu staatlich unterstützten chinesischen Hacker-Gruppen führte.
Zu den ausspionierten Daten gehörten demnach religiöse Apps, Karten, Wörterbücher und auch uigurisch-sprachige WhatsApp-Versionen. Die Hacker seien somit an zahlreiche sensible Daten gelangt, etwa den Aufenthaltsort eines Nutzers, dessen Kontakte und Textnachrichten. Außerdem konnten Fotos gemacht und Anrufe aufgezeichnet werden.
Die Uiguren leben vor allem im Nordwesten Chinas. Laut einem kürzlich veröffentlichten UN-Bericht gibt es Hinweise darauf, dass die Regierung in Peking im Umgang mit den Uiguren Verbrechen gegen die Menschlichkeit beging. Die USA und Abgeordnete anderer westlicher Staaten werfen China vor, das Vorgehen gegen die Uiguren könne dem Straftatbestand des Völkermordes entsprechen.
12 Nov. 2022
AFP
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